Wenn der eine Nährstoff den anderen blockiert
Kalium- und Magnesiumdüngung im Kartoffelbau
Fehlende Niederschläge, Frost im Frühjahr und fehlender Absatz stellen den Kartoffelanbauer immer wieder vor neue Herausforderungen. Die notwendige Grunddüngung zu Kartoffeln darf aber nicht in Frage gestellt werden. Denn um die Qualitätsanforderung der einzelnen Verwertungsrichtungen erfüllen zu können, ist insbesondere der Kalium- sowie der Magnesiumdüngung besondere Beachtung zu schenken.

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Kalium schützt vor Frost und Austrocknung
Im Sommer hilft eine ausreichende Kaliumversorgung, Trockenperioden besser zu überstehen. So benötigen gut mit Kalium versorgte Pflanzen zirka 20 bis 30 Prozent weniger Wasser im Vergleich zu schlecht versorgten Pflanzen, um die gleiche Menge an Trockensubstanz zu produzieren. In der Fruchtfolge sollte der ermittelte Kali-Bedarf vorzugsweise zur Kartoffel gedüngt werden. Auf sehr leichten Böden sollte die Kalidüngung im Frühjahr erfolgen, um Auswaschungsverluste zu vermeiden.
Die Ansprüche an die Nährstoffe variieren hierbei zwischen Speise-, Veredlungs- oder Stärkekartoffeln. Sie hängen zudem von der Sorteneigenschaft ab und gleichermaßen muss auch der Standort berücksichtigt werden. Bei der Speisekartoffel orientiert sich die Kalimenge am oberen Bereich der für die Ertragsbildung notwendigen Menge und liegt bei 210 bis 280 kg K2O pro Hektar. Grund hierfür ist, dass die Farbe der gekochten, aber auch der rohen Kartoffel weitgehend von der Kaliernährung beeinflusst wird. Kali steigert den Gehalt an Ascorbinsäure, welche die Neigung zu Verfärbungen wie Blau- und Schwarzfleckigkeit vermindert. Im Vergleich zu Sulfat senkt Kaliumchlorid die Stärkegehalte und kann daher gezielt zur Erzeugung von festkochenden Speisekartoffeln eingesetzt werden. Umgekehrt sollte bei der Produktion einer mehligen Sorte ein sulfatischer Kalidünger verwendet werden.
Lukas Bangert, K+S, LAD Südwest – LW 9/2022