Ein neuer Wirkstoff und viele optimierte Formulierungen

Neue Fungizide und Insektizide für den Ackerbau

Der Pflanzenschutzmarkt bleibt heiß umkämpft, zumal sich die wirtschaftliche Lage der Landwirte in den letzten Jahren verbessert hat. Allerdings können die Pflanzenschutzmittelhersteller keine neuen wirksamen Substanzen aus dem Hut zaubern, sondern vielmehr kreieren sie neue Wirkstoffkombinationen oder optimieren Formulierungen hinsichtlich Wirkstoffmenge je Hektar oder Wirkung.

Für die kommende Saison wurde nur ein neuer Wirkstoff zugelassen.

Foto: agrarpress

Belchim erwartet zur Getreidesaison die Zulassung für Property mit dem einzigen neuen Wirkstoff Pyriofenone (180 g/l). Es handelt sich um ein spezifisches Mehltau-Mittel, das einer eigenständigen Wirkstoffgruppe entstammt. Die Wirkungsweise ist prophylaktisch, und 0,5 l/ha sorgen für eine lang anhaltende Wirkung.

Neue Wirkstoffkombination gegen Mehltau im Getreide

Aus Vorsorgegründen wird Property gemeinsam mit Opus Top vertrieben, womit durch das kurativ wirksame Fenpropimorph ein zweiter Wirkungsmechanismus gegen den Mehltaupilz genutzt wird. Im frühen bis mittleren Blattbereich kann mit 0,5 l/ha Property + 1,5 l/ha Opus Top ein guter Grundstein gegen Mehltau und Blattkrankheiten gelegt werden.

Cheminova bietet mit Ceralo (Triadimenol + Tebuconazol + Spiroxamine 43 + 137 + 250 g/l) ein Fungizid zur Krankheitsbekämpfung in allen Getreidearten außer Hafer an. Es handelt sich um die Weiterentwicklung des Azol-Präparates Matador. Durch Hinzugabe des mehltauwirksamen Wirkstoffes Spiroxamine wird das Wirkungsspektrum etwas breiter. Der Aufwand/ha beträgt 1,2 l. Als Emulsionskonzentrat (EC) formuliert ist eine rasche Aufnahme in die Pflanze möglich, doch sollte aufgrund der knappen Wirkstoffaufladung keine Mengenreduzierung erfolgen. Der Einsatzschwerpunkt ist entweder der frühe Blattbereich mit beginnendem Mehltaubefall oder die späte Rostbekämpfung, sowie Ährenfusariosen in Weizen.

Soleil wird ein neues Azolfungizid von Nufarm heißen, das für Anwendungen in Weizen, Roggen und Triticale vorgesehen ist. Enthalten sind die Wirkstoffe Tebuconazol (67 g/l) und Bromuconazol (167 g/l). Mit 1,2 l/ha eignet sich das Mittel besonders bei Weizen und Triticale zur Minderung des Fusarium-Befalls während der Blüte.

Ulrich Nöth, DLR Bad Kreuznach – LW 8/2014