Erster Praxistreff auf dem Betrieb Brassel

VLF und DLR Westpfalz nah an Praxis

Das neue Veranstaltungsformat „Praxistreff“, das der Verein landwirtschaftlicher Fachbildung Nord- und Westpfalz (VLF) gemeinsam mit dem DLR Westpfalz ins Leben gerufen hat, ist von den Praktikern gut angenommen worden. Am vergangenen Samstag trafen sich gut 75 Teilnehmer auf dem Milchviehbetrieb von Familie Brassel in Albessen, um sich über das Thema Einkommensdiversifizierung zu informieren.

Der Praxistreff verbindet Theorie und Praxis. Neben einem Vortrag zu Einkommensalternativen konnten sich die Teilnehmer bei einem Betriebsrundgang über die Direktvermarktung der Milch auf dem Betrieb von Jörg Brassel in Albessen informieren. Dieter Glahn (Vorsitzender des VLF Nord- und Westpfalz), Marie-Luise Laub (LWK), Markus Schoch (Abteilungsleiter Agrarwirtschaft am DLR Westpfalz) sowie Betriebsleiter Jörg Brassel (von links) standen auf dem Futtertisch Rede und Antwort.

Foto: Sabine Hoos, DLR Westpfalz

Ein Großteil der Teilnehmer waren die Berufs- und Fachschüler der BBS Agrar, für die die Veranstaltung ein Teil der Ausbildung im Bereich Tierhaltung und Betriebswirtschaft darstellte. Für sie wurde der Unterricht zum Lokaltermin.

In ihrem Vortrag stellten Carina Hirschen und Marie-Luise Laub von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz verschiedene Möglichkeiten vor, den Betrieb in Hinblick auf mögliche Einkommensalternativen auszubauen.

Hofmolkerei gegründet mit pasteurisierter Frischmilch

Die Referentinnen sprachen die Themen Direktvermarktung, Hofgastronomie, Gästebeherbergung sowie den Lernort Bauernhof an und erläuterten die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Unterstützungsmöglichkeiten durch die Landwirtschaftskammer. Im Anschluss stellte Jörg Brassel seinen Betrieb und sein Konzept der Direktvermarktung vor. Er hat eine Hofmolkerei gegründet und vermarktet ein Teil seiner Milch als pasteurisierte Frischmilch in der Pfalz bis in den Heidelberger Raum. Dabei setzt er auf Verkaufsautomaten, an denen sich die Kunden die Milch selber zapfen können, vertreibt die Milch aber auch in Flaschen.

Nicht nur das Fachliche stand bei dem Praxistreff im Vordergrund, auch der Austausch unter den Teilnehmern. Die Landjugend sorgte für das leibliche Wohl. „Wir wollen dieses Veranstaltungsformat auch in Zukunft weiterführen und freuen uns über das Interesse von Seiten der Praxis am Austausch“, sind sich die Akteure einig. Es sollen drei bis vier Praxistreffs im Jahr organisiert werden.

dlr – LW 49/2021