Der Raps kann mehr
Landessortenversuche Winterraps 2019
Die vielerorts extrem trockenen Witterungs- und Bodenbedingungen zur Winterraps-Bestellung im vergangenen Herbst führten bereits zu einer relativ heterogenen Herbstentwicklung der Rapsbestände. Ergiebige Niederschläge ab Mitte November bis Anfang Dezember und physiologisch günstige Wuchsbedingungen bewirkten auch bei den später aufgelaufenen Beständen bis zum Jahreswechsel ein solides Systemwachstum.

Foto: Dr. Herrmann
Winterraps-Aussaat unter extrem trockenen Bodenbedingungen
Nach dem sehr frühen Abschluss der Getreideernte 2018 erfolgte die Winterraps-Aussaat unter extrem trockenen Bodenbedingungen in der letzten Augustdekade bis annähernd Mitte September. Angesichts der im Mittel um 2,4 bis 3,5 °C höheren Lufttemperaturen seit April entwickelte sich trotz der ergiebigen Niederschläge zwischen Mai und Juli bis zur Rapsaussaat eine negative klimatische Wasserbilanz.
Aufgrund der für die letzte Augustwoche prognostizierten Niederschläge wurden bereits im Vorfeld die ersten Flächen unter noch sehr trockenen Bodenbedingungen ab der zweiten Augusthälfte mit einem erheblichen mechanischen Aufwand bestellt. Der witterungsbedingte Verbleib der Vorfrucht-Erntereste auf den Flächen stellte insbesondere bei Winterweizen und Winterroggen hohe Anforderungen an die Saatbettbereitung, um einen ausreichenden Bodenschluss unter den trockenen Bodenbedingungen zu gewährleisten. Insbesondere bei pflugloser Bestellung des Winterrapses hat sich das nachträgliche flächige Walzen der Saat dem Feldaufgang bewährt.
Bei der Aussaat unmittelbar nach einer pflugwendenden oder lockernden Grundbodenbearbeitung ließ sich auf gut schüttfähigen Böden ein relativ feinkrümeliges und gut abgesetztes Saatbett herrichten, das dort für einen raschen und gleichmäßigen Feldaufgang sorgte. War der Krumenboden nach der Grundbodenbearbeitung bis zur eigentlichen Aussaat für eine längere Zeitspanne der Austrocknung ausgesetzt, waren die Feldaufgänge häufig nicht mehr befriedigend.
Dr. Stefan Weimar, Dr. Herbert von Francken-Welz, Marko Goetz vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück – LW 34/2019