Die Rapsbestände und Bienen schützen

Planung der Blütenbehandlung in Winterraps

Winterraps ist eine in vielerlei Hinsicht interessante Kultur, deren Anbau nicht nur ackerbauliche Vorteile bringt, sondern allgemein im Interesse der Gesellschaft liegen sollte. Doch wenn Landwirte Pflanzenschutzmittel in der Rapsblüte einsetzen, werden sie oftmals scharf kritisiert.

Blütenblätter in den Blattachseln sind der Nährboden für die Pilzsporen der Weißstängeligkeit.

Foto: Lenz

Die Blattfrucht Raps lockert getreidebetonte Fruchtfolgen auf, sodass Entwicklungszyklen von Getreidekrankheiten unterbrochen werden. Landwirte integrieren Raps auch gezielt in die Fruchtfolge, um kulturübergreifend ein wirksames Resistenzmanagement bei der Ungraskontrolle betreiben zu können.

Die Pfahlwurzeln eines Rapsbestandes durchdringen und „bearbeiten“ den gesamten Bodenhorizont, sodass nach der Ernte eine kostenträchtige, wendende Bodenbearbeitung vor Weizen oft eingespart, wirksamer Erosionsschutz betrieben und wassersparend gearbeitet werden kann.

Landwirte und Imker stimmen Maßnahmen ab

Imker benötigen den Raps, um die Honigerträge absichern zu können, denn Raps gilt als Haupttrachtpflanze auf dem Land. Ganz nebenbei profitiert auch die heimische Gastronomie, wenn die Rapsfelder aufblühen, Stadtbewohner zu Spaziergängen aufs Land gelockt werden und in Zeiten nach Corona auch wieder auf ein Stück Kuchen einkehren.

Dr. Dominik Dicke, RP Gießen, Pflanzenschutzdienst Hessen – LW 14/2021