Bei Spelzweizen auf die Standfestigkeit achten

Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Dinkel 2021

Dinkel gilt als gesund, gut verträglich und erfreut sich damit bei den Verbrauchern immer größerer Beliebtheit. Nach dem Entspelzen wird er hauptsächlich zum Backen verwendet, aber auch in der Flocken- und Nudelherstellung findet er Verwendung. Wegen seiner geringen Ansprüche wird er auch von den Landwirten geschätzt. Über die Ergebnisse der LSV Öko-Dinkel informiert Reinhard Schmidt vom Ökoteam des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen.

Die mehrährig geprüfte Sorte Zollernspelz verfügt über eine gute Gelbrosttoleranz.

Foto: Schmidt

Dinkel zeichnet sich durch kräftig bewurzelte Pflanzen aus, die über ein gutes Nährstoffaneignungsvermögen verfügen. Er stellt im Vergleich zum Weizen geringere Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Auch mit einem geringeren Stickstoffangebot vermag der Dinkel noch ausreichend Klebergehalte zu erzielen. Daher passt Dinkel auch auf die etwas leichteren Standorte. Auf sehr wüchsigen Standorten besteht je nach Sorte eine erhöhte Lager-anfälligkeit.

Arbeitswirtschaftlich extensive Kultur

Die Jugendentwicklung des Dinkels verläuft im direkten Vergleich zum Winterweizen deutlich zügiger. Mit der enormen Pflanzenlänge macht das den Dinkel arbeitswirtschaftlich zu einer extensiven Kultur. Bei geringem Unkrautdruck kann im ökologischen Landbau manchmal sogar auf eine Unkrautbekämpfung mit Hacke oder Striegel gänzlich verzichtet werden. Die Empfindlichkeit gegen Krankheitserreger ist gering. Bei der Sortenwahl ist aber auf gelbrostresistente Sorten zu achten.

 – LW 40/2021