Der trockene und heiße Sommer wirkt nach
Nmin-Werte und Düngeempfehlung 2019 für Mittel- und Südhessen
Die trockene Witterung des letzten Jahres zeigt erhebliche Nachwirkungen in diesem Frühjahr. Geringere Ernteerträge, weniger Nährstoffaufnahme durch schlecht entwickelte Bestände im Herbst und vor allem die hohe Mineralisation auf Grund der guten Bodenstruktur und warmen Herbstwitterung sorgten für überwiegend sehr hohe Nitratwerte im vergangenen Herbst. Die hohen Herbstwerte wurden auf fast allen Flächen mit den Frühjahrsproben bestätigt.

Foto: Fischer
Auffällig sind in diesem Frühjahr die großen Streubreiten der Werte sowie die extremen Ausreißer nach oben. Bei nahezu allen Kulturen und Vorfrüchten finden sich Flächen mit deutlich über 100 kg Nmin/ha.
Wassersituation berücksichtigen
Liegen keine eigenen Nmin-Proben vor, sollte bei der Einschätzung der eigenen Flächen die Vorjahresernte und Bestandsentwicklung über Winter, vor allem aber die Bodenbearbeitung, -struktur, Winterniederschläge und die organische Düngung auf der Fläche bedacht werden. Für die weitere Entwicklung ist die Wassersituation zu berücksichtigen. Hohe Erträge lassen sich nur bei ausreichender Wasserversorgung realisieren. Der Wassergehalt der untersuchten Lößböden lag im Februar bei knapp 60 Prozent der nutzbaren Feldkapazität (nFK). Es fehlen aktuell rund 80 l/m².
Susanne Fischer, Markus Rhiel, Wasser- und Bodenverband „Marburger Land“, Dr. Angela Homm-Belzer, Matthias Bahr, Silke Reimund, Pia Mahr, AGGL Otzberg – LW 10/2019