Mehr Vielfalt im Feld sinnvoll integrieren

Fruchtfolgegestaltung unter Beachtung der Greening-Auflagen

Nur wenige Ackerbauern blicken derzeit optimistisch in die Zukunft. Erfahrungen mit zunehmender Trockenheit, stagnierenden oder tendenziell sogar sinkenden Erträgen bei wichtigen Kulturen oder absehbar unbefriedigende Preise bei anderen Früchten sind die Gründe für die Skepsis. Hohe Pachtpreise und Einschränkungen bei Pflanzenschutz und Düngung tun ein Übriges. Viele Betriebsleiter sind deshalb auf der Suche nach Wegen zur Verbesserung ihrer Situation.

Schwache Standorte können als ÖVF-Brachen ausgewiesen werden, um die Greening-Auflagen zu erfüllen.

Foto: landpixel

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzen dabei enge Grenzen. Hohe Bodenpreise und starke Flächenkonkurrenz haben schon in den zurückliegenden Jahrzehnten dazu geführt, dass immer weniger Kulturen als wirtschaftlich anbauwürdig angesehen wurden. In den verschiedenen Ackerbaugebieten haben sich je nach den gegebenen Boden-, Klima- und Bewässerungsverhältnissen, besonders aber nach den regionalen Vermarktungsmöglichkeiten für die Produkte die Betriebe stark auf wenige Kulturen spezialisiert.

So findet man Regionen mit sehr hohen Anteilen an Winterungen, oft verbunden mit enger Rapsfolge, dann wieder enge Rüben-, Kartoffel- oder Maisfruchtfolgen, sei es als Silo- oder als Körnermais. Die mangelnde „Selbstverträglichkeit“ vieler Kulturen wird dabei aus wirtschaftlichen Erwägungen und wegen der vorhandenen Betriebsorganisation in Kauf genommen.

Erweiterung der Fruchtfolgen als Lösungsansatz

In Gesprächen und Fachartikeln, die sich mit der Zukunft des Ackerbaus beschäftigen, wird in jüngerer Zeit regelmäßig darauf verwiesen, dass in vielen Betrieben zu „enge“ Fruchtfolgen bis hin zum Daueranbau bestimmter Kulturen angelegt werden und dass dadurch immer weniger zu beherrschende Probleme mit der Bodenstruktur, mit dem Unkrautbesatz und der Pflanzengesundheit auftreten; zumal die verfügbaren Wirkstoffe und zugelassenen Anwendungen von chemischen Pflanzenschutzmitteln immer stärker eingeschränkt werden. Gefordert und empfohlen wird dann ein „besserer Pflanzenbau“, der unter anderem mit einer Erweiterung der Fruchtfolgen verbunden wird.

Horst Frei, DLR Rheinhessen- Nahe-Hunsrück, Neustadt  – LW 47/2019