„An vielen Fronten kämpfen“

KBV Limburg-Weilburg erhöht Dienstleistungsangebot

Beim Kreisbauernverband Limburg-Weilburg (KBV) haben in den zurückliegenden Jahren Beschwerden von Anwohnern über hochbeladene Erntefahrzeuge deutlich zugenommen. Ferner hat sich der Bauernverband im abgelaufenen Jahr mit Problemen der Feldwegenut­zung, des Tierschutzes, des Pacht- und das Sozialrechtes, des Nachbaus und der Windkraft befasst. Die Inanspruchnahme des KBV komme unter anderem in fast 5 000 Telefonanrufen zum Ausdruck, wie Geschäftsführer Theodor Merkel berichtete.

Armin Müller (2. v. l.) führt seit drei Jahrzehnten den Kreisbauernverband. Dafür dankten ihm die Landwirte in der Mitgliederversammlung. Mit im Bild Stellvertreter Bernd Schäfer (2. v. r.), Vorstandsmitglied Manfred Lommel (r.) und KBV-Geschäftsführer Theodor Merkel (l.).

Foto: Dieter Fluck

In der Mitgliederversammlung in Ahlbach kündigte der Vorsitzende Armin Müller eine Erhöhung des Dienstleistungsangebotes durch die Geschäftsstelle an. Der Vorstand reagiere damit auf die große Nachfrage der Berufskollegen. Er wies auf Probleme mit der Stadt Runkel und der Gemeinde Beselich hin. Dort werde den Bauern vorgeworfen, sie hätten Feldwege umgeackert. Viele Feldwege würden von den Gemeinden nicht gepflegt. Der Verband strebe in allseitigem Einvernehmen klare Regelungen für die Zukunft und ein Feldwegekataster an.

Auch zum Thema Tierschutz sprach Müller und schnitt weitere aktuelle Arbeitsfelder an, die der KBV-Vorstand jetzt vorrangig beackern werde. Entschieden wandte er sich gegen den Generalverdacht bei Gewässerverunreinigungen. „Alles, was im Trinkwasserbereich auffällt, wird sogleich den Landwirten angelastet. Das ist nicht fair“, so Müller. Auch der Nitrateintrag aus Waldböden mache sich im Grundwasser bemerkbar. Im Allgemeinen bestehe mit den Kommunen des Kreises Limburg-Weilburg ein gutes Verhältnis.

Zur Information der Bevölkerung beitragen

Der KBV-Vorsitzende bedauerte, dass die Bereitschaft zur Teilnahme am „Tag des offenen Hofes“ bislang noch zu gering sei. Er forderte seine Kollegen auf, Kindergärten und Schulen für den Besuch ihrer Betriebe zu begeistern. Mit der Gründung eines Ackerbau-Arbeitskreises wolle der KBV unter Beteiligung des Pflanzenbauberaters zur Information der Bevölkerung beitragen. Geplant sei unter anderem eine Rapswanderung mit Bürgermeistern, Landrat, Imkern und weiteren Gruppierungen. Dem Kreisbauernverband gehören derzeit 457 Mitglieder an, die knapp 23 000 ha bewirtschaften. Hinzu kommen 431 Mitglieder, die als „Altenteile“ geführt werden.

Im Zuge der Wahlen wurden Anton Meudt aus Würges und Egid Orth aus Kirberg einstimmig für drei Jahre als Beisitzer wiedergewählt.

Weiteres Thema war die Bundesstraße B49: Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement wolle die vierspurig ausgebaute B49 als Kraftfahrtstraße umwidmen. Das hätte zur Folge, dass sie von landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht mehr benutzt werden dürfte. Der KBV kämpft zurzeit um eine Sondererlaubnis und wirbt bei den Anrainern um Unterstützung.

Armin Müller führt seit 30 Jahren den KBV an

Besonderen Dank stattete die gut besuchte Versammlung ihrem Vorsitzenden ab. Armin Müller, der zugleich als Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes amtiert, führt den Kreisbauernverband seit nunmehr 30 Jahren an und wurde für sein Engagement für den Berufstand vom Vorstand geehrt. Stellvertreter Bernd Schäfer würdigte die Arbeit des 63-Jährigen aus Essershausen. Als markante Entwicklungen in drei Jahrzehnten habe Müller beispielsweise die Einführung der bald auslaufenden Milchquote erlebt und den Wandel in der Verwaltung von der einstigen Beratung hin zur Kontrolle.

Fluck – LW 14/2014