Blick in die autonome Zukunft im Weinbau

Maschinenschau Mosel: Autonome Bewirtschaftung

Das DLR Mosel veranstaltet mit der Vereinigung ehemaliger Weinbauschüler (VEW) Mosel, dem Maschinenring Trier-Wittlich, der SVLFG, Uni Trier, LWK Rheinland-Pfalz und dem Fachverlag Dr. Fraund am 17. August ab 13 Uhr, die große Maschinenschau in Thörnich an der Mosel. Dieses Jahr sind Geräte und Systeme zur auto­nomen und teil­autonomen Bewirtschaftung von Weinbergen zu sehen sowie innovative ­Lösungen für die Unterstockpflege.

Bei der Maschinenschau an der Mosel werden innovative Ansätze der Überzeilentechnik mit autonomer Steue­rung gezeigt, hier System Beiser.

© A. Kerth

Die jährliche Maschinenschau in Thörnich hat mittlerweile Kultstatus erreicht und behandelt in diesem Jahr erstmals zwei wesentliche Themenschwerpunkte: Zum einen werden innovative Ansätze im Bereich der Überzeilentechnik in Verbindung mit einer autonomen Steuerung gezeigt. Zum anderen sollen angesichts der Zulassungssituation für Herbizide Unterstockpflegekonzepte gezeigt werden. Hier ein Blick auf die Hersteller und Systeme, die sich bereits angemeldet haben.

Vario von GPX Solutions BV mit dem System Beiser/Slowine Tech

In Thörnich wird sowohl der Tüftler Simon Beiser vom Weingut Beiser in Vendersheim vor Ort sein als auch die aus Ahrweiler stammende Firma Slowine Tech, welche die Technik vertreibt. Über die Vorzüge des Systems Beiser (Abb. 1) wurde in diesem Magazin bereits mehrfach berichtet. Durch die Gegenüber­positionierung der Bearbeitungsgeräte wird dabei nicht nur eine deutlich bessere Bearbeitungsintensität erreicht, sondern vielmehr werden Probleme, welche aus der einseitigen Bearbeitung resultieren, ausgeräumt. So spielt etwa die Wall­bildung eine geringere Rolle. Ferner kann mit dem System Beiser auch eine enorme Schlag­kraft entwickelt werden, wenn ­die Schlaggröße und Infrastruktur dies zulassen.

Losgelöst von der Vorstellung einer bemannten Schlepperbearbeitung lässt ein derartiges Überzeilensystem, wie eben das System Beiser die Phantasie spielen, hin zu einer autonomen Bearbeitung durch einen ähnlich ausgeführten Bearbeitungsroboter. Was bis dato als nicht mehr unwahrscheinlicher Gedanke gehandelt wurde, wird nun Wirklichkeit! Neben Beiser und Slowine Tech wird auch die Firma GPX Solutions BV mit von der Partie sein, welche ihrerseits ihren autonom fahrenden Fendt 200 Vario vorstellen wird. Dieser soll dann eingesetzt werden, um mit dem Über­zeilenrahmen von Beiser die Unterstock­bewirtschaftung vollautonom durchzuführen.

Daniel Regnery und Dr. Matthias Porten, DLR Mosel – LW 32/2022