Blickkontakt zum Preisrichter ist das A und O

Jungzüchter-Workshop in Fließem

Kürzlich lud die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Rinder Union-West eG zum Jungzüchter-Workshop ein. Dort hatten Jungzüchter im Alter von fünf bis 18 Jahren die Möglichkeit, viele Informationen zur Exterieurbeurteilung sowie hilfreiche Tipps und Tricks zur richtigen Präsentation zu erhalten.

Referentin Melissa Bange zeigt allen Teilnehmern individuell, worauf bei der Präsentation geachtet werden muss.

Foto: Heinrich Schulte

Nachdem die wissbegierigen Jungzüchter in Fließem ankamen, wurde der Vormittag dem Schwerpunkt des richtigen Vorführens gewidmet. Die erfolgreiche Teilnehmerin an Jungzüchterwettbewerben, Melissa Bange, konnte als Referentin für den Jungzüchter-Workshop gewonnen werden. Zunächst erklärte sie selbst an einem Rind das richtige Vorführen. Das A und O ist, dass man bereits beim Einzug in den Ring den Blickkontakt mit dem Preisrichter aufnimmt. Weiterhin geht man zunächst vorwärts in den Ring und erst wenn alle Teilnehmer der Klasse im Ring sind, wechselt man die Handführung und geht rückwärts, so Bange.

Ruhe im Umgang mit dem Rind

Wichtig ist, dass man ruhig mit dem Rind umgeht. Die Ruhe des Vorführenden überträgt sich auch auf das Tier. Zudem demonstrierte sie, wie man ein Rind richtig aufstellt, wenn der Preisrichter stoppt. Hier achtet man darauf, dass das Tier offen zum Preisrichter steht und die Vorderbeine möglichst parallel ausgerichtet sind. Wichtig ist ebenfalls, dass man genügend Abstand zur Ringabgrenzung hält. Der Preisrichter muss das Rind zu jeder Zeit von allen Seiten sehen und ohne Probleme um das Tier herum gehen können.

Anschließend durften die Jungzüchter selbst ran. Sie gingen mit den Rindern mehrere Runden im Vorführring. Melissa Bange nahm sich dabei genügend Zeit, um jedem Jungzüchter ein Feedback zu geben. Dabei ließ sie die Teilnehmer auch ihre Rinder aufstellen und gab nochmal Tipps, worauf sie achten müssen. Hier konnte jeder Teilnehmer für sich etwas mitnehmen. Währenddessen übten die jüngsten Teilnehmer mit den Kälbern bereits in der Waschhalle, um dann anschließend in den Ring und zur Referentin einzuziehen.

Am Nachmittag wurde sich der Tierbeurteilung gewidmet. Hierzu konnte Sebastian Weide von der RUW als Referent engagiert werden. Er ist für die Nachzuchtbewertung und Kuheinstufung in Rheinland-Pfalz zuständig und konnte sein Wissen an die Jungzüchter weiter geben. Zunächst erklärte er alle Exterieurmerkmale an einer Färse und erklärte, wie man diese an einem Tier bewertet. Dabei wurden auch die neuen Exterieurmerkmale Euterbalance, Vorderbeinstellung und Rippenstruktur besprochen, die seit April 2023 neu zur Exterieurbeurteilung dazu gehören.

Vom Kälberwaschen über Exterieubeurteilung und die richtige Vorführung: Die Jüngzüchter haben beim Workshop in Theorie und Praxis viel gelernt.

Foto: Heinrich Schulte

Im Anschluss durften die Teilnehmer die Tierbeurteilung an einer zweiten Färse üben und Punkte für die einzelnen Merkmale vergeben. Anschließend besprach Sebastian Weide die Bewertung der zweiten Färse mit ihnen durch.

Währenddessen widmeten sich die jüngsten Teilnehmer an diesem Tag den Körperteilen einer Kuh. Hierzu gab es vorbereitete Plakate, an denen einer Kuh verschiedene Körperteile zugeordnet werden mussten. Nachdem diese fertiggestellt waren, schauten sich die jüngsten Teilnehmer die Körperteile auch live an einer Färse im Ring an. Die Landwirtschaftskammer bedankt sich recht herzliche bei beiden Referenten, die sich an diesem Tag Zeit für die Jungzüchter genommen haben.

Mit einem gemeinsamen Abschlussfoto endete der gemeinsame Workshop-Tag in Fließem. Ebenfalls geht ein Dank an die Betriebe Kockelmann, Laures und Meutes, die uns ihre Tiere für die Durchführung des Workshops zur Verfügung gestellt haben.

Christiane Reif, lwk-rlp  – LW 51-52/2023