Dank und Tanz

Kreiserntedankfest in Basdorf

Niedrige Agrarpreise, Kriege und Hunger auf der Welt prägten die Stimmung beim traditionellen Kreiserntedankfest der landwirtschaftlichen Organisationen im Frankenberger Land. Die Basdorfer Landjugend war am Samstagabend Ausrichter im Dorfgemeinschaftshaus.

Gleich beim ersten Mal meisterten die jungen Tänzer der Basdorfer Landjugend den Bändertanz rund um die Erntekrone.

Foto: Seumer

Das Kreiserntedankfest begann mit einer Andacht von Pfarrer Werner Hohmeister. „Gott dein guter Segen“ sangen die Kindergottesdienstkinder und Konfirmanden, die vorher viele Erntefrüchte zum Altar und Bühnenschmuck brachten. „Dahinter steckt viel Fleiß und Arbeit“, betonte Hohmeister. Der Pfarrer erinnerte an die Menschen, die in Krisengebieten leben. Für sie und die eigene Kirchengemeinde war auch die Kollekte bestimmt.

Nach der Andacht tanzten 21 Mädchen und Jungen der Basdorfer Kindertanzgruppe „Oh Susanna“. Unter den Gästen waren neben Vertretern des Kreisbauernverbandes, der Landfrauen und Landsenioren auch Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker. Ihre Grußworte wechselten sich mit Tänzen aller Landjugendgruppen ab. Die Hauberner als größte Gruppe überzeugten mit dem „Kesselflicker“ und einem Matrosentanz von der Ostseeküste. Die Rosenthaler Landjugend tanzte mit mehreren Generationen den „Deeper Fischer-Tanz“ und den „Seyras“. Schwungvoll präsentierten sich die Geismarer mit dem „Tangermünder“ und „Sauerländer Nr.4“. Die Trachtengruppe Laisa präsentierte mit vier Paaren den „Winneweh“ und den „Hetlinger Bandriter“. Acht Paare der Kreislandjugend zeigten die „Polka Jenny Lint“ und den „Nagelschmied“.

Der erste Kreisbeigeordnete und Landwirtschaftsdezernent Jens Deutschendorf lobte die Leistungen der Landwirtschaft für ausreichend Nahrung und eine abwechslungsreiche Landschaft. Er kündigte eine Neubesetzung der Leitung im Fachdienst Landwirtschaft an. Kreislandwirt Fritz Schäfer verwies auf die aufgrund der Trockenheit geringeren Grünlanderträge. Alle Zweige der Landwirtschaft seien aktuell von Dumpingpreisen des Lebensmitteleinzelhandels betroffen.

Der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Heinrich Heidel bezeichnete das Erntedankfest als Tag der Freude und erinnerte an 25 Jahre Deutsche Einheit und 70 Jahre Frieden in Europa. „Lebensmittel müssen wieder eine andere Wertschätzung erfahren“, forderte Heidel und stellte die Wertevorstellungen der Gesellschaft in Frage. Er übernahm die Erntekrone von der Basdorfer Landjugend und übergab sie an Nadine Lerch und Sven Noll von der Rosenthaler Landjugend, die im nächsten Jahr als Ausrichter fungieren.

Frank Seumer – LW 41/2015