Delegierte haben die Wahl

Einladung zur Vertreterinnen-Versammlung

Die Vertreterinnen-Versammlung ist das höchste Gremium des Landfrauenverbandes Hessen. Sie findet in diesem Jahr am Donnerstag, dem 7. November, im Bürgerhaus in Butzbach statt. Die Bezirkslandfrauenvereine (BV) entsenden dazu auf je 100 Mitglieder eine Vertreterin. Wichtigster Tagesordnungspunkt ist in diesem Jahr die Neuwahl des Landesvorstandes.

Da Präsidentin Evelyn Moscherosch nach 20 Jahren als Präsidentin ihr Amt zur Verfügung stellt, wird auch eine neue Präsidentin gewählt. Mehr als 500 Delegierte entscheiden über die Neubesetzung des Führungsgremiums des größten Frauenverbandes Hessens für die nächsten vier Jahre.

Für das Amt der Präsidentin kandidieren Hildegard Schuster (BV Frankfurt) und Gudrun Stumpf (BV Alsfeld). Für das Amt der 1. und 2. stellvertretenden Vorsitzenden stellen sich Ursula Pöhlig (BV Lauterbach) und Gudrun Stumpf zur Wahl. Für das Amt der Beisitzerinnen kandidieren außer Ursula Pöhlig Gudrun Jungk (BV Alsfeld), Helga Kawe (BV Eschwege), Waltraud Vialon (BV Hofgeismar), Christine Zips (BV Weilburg) und Heike Zörner (BV Wetzlar).

Die Kandidatinnen stellen sich vor

Hildegard Schuster, Jahrgang 1954; verwitwet; vier erwachsene Kinder

Ziele: Als Tochter eines Landwirts, zwischen Stadt und Land aufgewachsen, langjähriges Mitglied des LFV Hessen (1983), beruflich in verschiedenen Bereichen der Haus- und Landwirtschaft tätig, zuletzt als Referentin im Fortbildungswerk des LFV Hessen (bis Mitte 2014), bewerbe ich mich um die ehrenamtliche Funktion als Präsidentin des Landfrauenverbandes Hessen. Mein Bestreben ist es, das Profil des Verbandes mit den verfügbaren Instrumenten zu schärfen, um dessen Ziele mit großem Engagement um- und durchzusetzen und in der Gesellschaft weiter zu verankern. Ich habe klare Vorstellungen, was zu tun ist, um den Verband zu stärken. Dies habe ich in meinem 10-Punkteprogramm zusammengefasst, das ich den Bezirken elektronisch zur Weiterleitung an alle Interessierten zur Verfügung stelle.

Mit diesem Programm möchte ich unter anderem neue Wege in der Kommunikation schaffen, das Selbstbewusstsein des Verbandes und seiner Mitglieder stärken, Fort- und Weiterbildungsangebote ausbauen, Aktionen und Präventionsangebote zur Gesundheits- und Pflegevorsorge verstärkt bereitstellen und begleitend Kinderbetreuung ermöglichen sowie die Bildung von Hilfsnetzen unterstützen.

Auch das Alleinstellungsmerkmal unseres Verbandes – Bäuerinnen und Verbraucherinnen sind gemeinsam in einem Verband organisiert – muss stärker herausgearbeitet werden. Die gute fachliche Praxis unserer Bäuerinnen und Hauswirtschafterinnen gibt uns ein starkes Fundament, um den Verbraucherinnen und Verbrauchern gesunde Ernährung mit regionalen Produkten und die Wertschätzung der Lebensmittel vermitteln zu können.

Für den Verband möchte ich Bestehendes weiterentwickeln, Vergessenes wiederbeleben, für die Mitglieder Neues entdecken, bereitstellen und alle in eine erfolgreiche Zukunft führen.Hildegard Schuster

Gudrun Stumpf, Jahrgang 1957; verheiratet; vier erwachsene Kinder, ein Enkelkind

Ziele: In den letzten vier Jahren habe ich Landfrauenarbeit auf Landesebene kennengelernt. Dadurch kamen viele Begegnungen und persönliche Kontakte mit den unterschiedlichsten Frauen zustande. Es war eine sehr bereichernde Zeit, und es begeistert mich immer wieder, wie viel einzelne Frauen bewegen können.

Es gilt, unsere Vereine vor Ort zu unterstützen. Wir müssen einen aktiven Dialog zwischen den einzelnen Vereinsebenen führen. Bei der Mitgliederwerbung und Mitgliederbindung können neue Wege angeboten werden (zum Beispiel die Möglichkeit zur projekt- und zeitgebundenen Mitarbeit, das gezielte Ansprechen potenzieller Mitglieder).

Für mich ist es weiterhin wichtig, dass eine haushaltswirtschaftliche Grundbildung fest im Stundenplan von allgemeinbildenden Schulen verankert wird. So können Alltagskompetenzen und Verbraucherbildung vermittelt werden; denn Alltag ist keine Nebensache, der Lernort Familie braucht Unterstützung. Das Netzwerk der Bäuerinnen in unserem Verband schafft die Möglichkeit, einen aktiven Erzeuger-Verbraucher-Dialog zu führen. Wir arbeiten mit dem Meisterverband Hessen und DHB Netzwerk Haushalt Landesverband Hessen in Form einer Arbeitsgruppe konstruktiv zusammen. In Zukunft kann es sinnvoll sein, Kooperationen dieser Art weiter auszubauen.

Ich bin mit ganzem Herzen Landfrau und wünsche mir, die Frauen im ländlichen Raum mit ganzheitlichen Bildungsangeboten zu stärken, um sie dadurch zur Mitbestimmung zu motivieren und ihre gesellschaftliche und politische Teilhabe zu fördern. Ein so großer Frauenverband wie der unsere kann und muss Einfluss auf die Gesellschaft und Politik nehmen, und daran möchte ich mich beteiligenGudrun Stumpf

Ursula Pöhlig, Jahrgang 1971; verheiratet; zwei Kinder

Ziele: Unser Landfrauenverband muss auch zukünftig einer der wichtigsten Verbände bleiben, der mit seinem vielfältigen Angebot Generationen von Frauen in einem aktiven, attraktiven und kreativen Miteinander verbindet und durch sein ganzheitliches Bildungsangebot Frauen zur Mitbestimmung auf gesellschaftlicher und politischer Ebene motiviert und befähigt.

Die Landfrauenarbeit ist zu einem der wichtigsten Teile meines Lebens geworden und für mich eine große Bereicherung. Ich möchte mein Engagement weiter ausbauen und mich dafür einsetzen, dass die Anliegen der Landfrauen im zukünftigen Landesvorstand in einem motivierten Team und einem angenehmen und konstruktiven Arbeitsklima gewinnbringend und zielgerichtet vertreten werden. Als Mitglied des Landesvorstandes möchte ich auch in Zukunft meine Ideen einbringen und mich dafür einsetzen,

  • dass die Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geschaffen und ausgebaut werden;
  • dass Frauen auf allen Ebenen der Gesellschaft und der Politik in ihrem Engagement gestärkt werden;
  • dass unsere Landfrauenvereine ihre Aufgaben auch in Zukunft erfolgreich wahrnehmen können;
  • dass sich das Bild der Landfrauenvereine in der Öffentlichkeit wandelt;
  • Frauen für eine Mitgliedschaft zu gewinnen und die Nachwuchsarbeit zu intensivieren;
  • dass hauswirtschaftlicher Unterricht an allen allgemeinbildenden Schulen eingeführt wird;
  • dass die Entwicklung des ländlichen Raumes stetig vorangetrieben wird und der ländliche Raum lebenswert bleibt.

Ursula Pöhlig

Gudrun Jungk, Jahrgang 1954; verheiratet, zwei erwachsene Söhne

Ziele: Als langjähriges Mitglied im Vorstand des BV Alsfeld macht mir die Arbeit mit den Landfrauen viel Freude. Durch Aktionen, Vorträge und Veranstaltungen, die wir durchführen, bekomme ich Rückmeldungen und Vorschläge, um den aktuellen Bedarf unserer Landfrauen vor Ort festzustellen und das Angebot entsprechend zu erweitern. Dafür will ich mich im Landesvorstand einsetzen.

Durch meine Unterrichtstätigkeit im Fachbereich Ernährung/Hauswirtschaft an verschiedenen Schulen stelle ich zunehmend fest, dass gerade im hauswirtschaftlichen Bereich Grundkenntnisse und Fertigkeiten nicht mehr vermittelt werden. Daher setze ich mich als Mitstreiterin in der Verbandsforderung nach einem Unterrichtsfach für hauswirtschaftliche Kompetenzen an den allgemeinbildenden Schulen ein. Es ist wichtig, dass diese Ziele bei den politischen Gremien mit in die Unterrichtsplanungen einfließen.

Der DHB Landesverband Hessen e. V. Netzwerk Haushalt und der Verband hessischer Meisterinnen e. V. unterstützen diese Forderung. Eine gemeinsame Arbeit der drei Verbände kann im Bereich weiterer Qualifizierungsmaßnahmen Synergie-Effekte bringen und uns hier voranbringen.

Für das Fortbildungswerk des LFV-Hessen organisiere ich zurzeit den Grundbildungslehrgang Hauswirtschafter/in in Alsfeld. Das Fortbildungswerk des LFV Hessen ist zurzeit Träger dieser Qualifizierungsmaßnahme, bei der Frauen und Männer sich auf die IHK-Abschlussprüfung zum/r Hauswirtschafter/in vorbereiten. Ich setze mich dafür ein, dass dieses Angebot ein festes Angebot des LFV Hessen e.V. bleibt. In einer immer älter werdenden Gesellschaft, in der Frauen heute berufstätig sind, muss zukünftig ein steigender Bedarf an hauswirtschaftlichen Kompetenzen bei der Versorgung und Betreuung von Personen abgedeckt werden. Zudem ist diese Berufsausbildung eine Chance für die Frauen und Männer in eine feste Beschäftigung zu gelangen.Gudrun Jungk

Helga Kawe, Jahrgang 1959; verheiratet; zwei erwachsene Söhne

Ziele: Durch mein vielfältiges ehrenamtliches Engagement ist mir die Bedeutung einer so starken Gemeinschaft, wie es der Landfrauenverband ist, bewusst geworden. Diese Stärke müssen wir auch in Zukunft nutzen, um die Bedürfnisse der Frauen im ländlichen Raum in Politik und Gesellschaft zu vertreten. Dazu müssen die Vereine vor Ort mit ihrer vielfältigen Mitgliederstruktur, die die Grundlage unseres Verbandes sind, gestärkt und eingebunden sein, und zwar sehr individuell, denn die Bedingungen der verschiedenen Regionen in Hessen sind in ihrer Vielfalt so unterschiedlich wie die Regionen selbst. Unsere Landfrauenarbeit muss den Bedürfnissen an der Basis, den Lebensbedingungen im ländlichen Raum Rechnung tragen. Dabei gilt es natürlich auch, neue Mitglieder zu gewinnen, ein Schwerpunkt, der meines Erachtens die größte Herausforderung des neuen Landesvorstandes sein wird.

Die Landfrauen sind die kompetenten Ansprechpartnerinnen vor Ort, wenn es um Ernährung und Verbraucherbildung geht. In diesem Bereich gilt es, auch weiterhin Akzente zu setzen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Durch meine Ausbildung und meine Mitarbeit in unserem landwirtschaftlichen Betrieb liegen mir natürlich die Landwirtschaft und die Bäuerinnen am Herzen. Lebendige Regionen brauchen eine flächendeckende Landwirtschaft. Ob konventionell oder ökologisch wirtschaftender Betrieb, das darf uns nicht spalten.

Landfrauenarbeit ist ein gesellschaftspolitisches Muss – sie ist modern, zeitgemäß und deckt alle Themenfelder ab, die uns Frauen bewegen. Der He­raus­forderung, dies zu vermitteln und unseren starken Verband nach außen zu repräsentieren, möchte ich mich stellen.Helga Kawe

Waltraud Vialon, Jahrgang 1960; verheiratet; vier Kinder

Ziele: Durch meine vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten habe ich einen Erfahrungsschatz und Wissen gesammelt, das ich gerne in den Dienst der Landfrauen in Hessen stellen möchte.

Die Landfrauen sollten sich für ehrenamtliche Arbeit stark machen und so Frauen in Stadt und Land für diese Arbeit begeistern! Denn jede profitiert persönlich davon, und gemeinsam macht es uns stark, auch als Frau in Stadt und Land anerkannt zu werden.

Der demographische Wandel wird uns ebenso beschäftigen wie der Leerstand in den Dörfern und nicht zuletzt auch der Leerstand von Geschäftsräumen! Der Einkauf wird sich, besonders für ältere Bürgerinnen und Bürger, erschweren. Einkaufsverhalten, Analysen und Erkenntnisse sollten uns helfen, richtig mit den kleinen Geschäften vor Ort umzugehen. Regional ist hierbei ein ganz wichtiger Ausgangspunkt. Aufklärung und Gespräche sind notwendig.

Landfrauen engagieren sich kulturell, kommunal und in den Vereinen, sie sind ein nicht wegzudenkender Bestandteil unserer Gesellschaft, doch wir sollten uns auch mit den Problematiken vor Ort stärker auseinandersetzen (zum Beispiel Salzsee, Vorhaben von Kali und Salz oder Fracking).

Ebenso ist es wichtig, die neue Agrarpolitik im Verband der Landfrauen und in den Vereinen zu diskutieren, aber auch durch Information eine Akzeptanz und Toleranz für die bäuerlichen Betriebe zu schaffen. Ich möchte das Bewusstsein in der Bevölkerung schärfen, dass regional erzeugte Lebensmittel direkt auf den Tisch die beste Wahl ist.

Dass ich alle bereits begonnenen Projekte unterstütze, ist für mich eine Selbstverständlichkeit.Waltraud Vialon

Christine Zips, Jahrgang 1950; ledig

Ziele: Seit 2001 Mitglied des Bezirkslandfrauenvereins Weilburg bin ich nun als Beisitzerin für den Landesvorstand vorgeschlagen. Gerne bewerbe ich mich für dieses Amt mit dem Ziel, aktiv an der weiteren Gestaltung des ländlichen Raumes mitzuarbeiten. Hier möchte ich meine langjährigen Erfahrungen in den verschiedensten Ehrenämtern auf kommunaler Ebene, in Vereinen und im Beruf in die Landfrauenarbeit einbringen.

Ehrenämter: Stadtverordnete, Ausschussmitglied über drei Jahrzehnte, davon achtzehn Jahre Fraktionsvorsitzende; Kreisvorsitzende Frauen Union Limburg-Weilburg, kooptiert im Landesvorstand Frauen Union Hessen. Vereinsmitgliedschaften u.a. im Geschichtsverein Weilburg, Heimatverein Ahausen, Bürgergarde Stadt Weilburg, Weilburger Schlosskonzerte e.V., Förderverein Kreiskrankenhaus Weilburg e.V.

Mein Ziel ist unter anderem die wirtschaftliche, soziale und rechtliche Situation aller Frauen mit ihren Familien im ländlichen Raum zu stärken, insbesondere ein zeitgemäßes Bildungsangebot und die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege miteinander zu verbinden. Wichtig ist auch der Verbraucherschutz, die Unterstützung der Frauen im Ehrenamt, Ernährungs- und Gesundheitsfragen, Öffentlichkeitsarbeit mit einem Netzwerk zur Wirtschaft und den Kreis- und Regionalbauernverbänden.

Liebe Landfrauen,

im Vorstand möchte ich dazu beitragen, viele zu motivieren, die ländliche Region weiter zu fördern und zu entwickeln.Christine Zips

Heike Zörner, Jahrgang 1959; verheiratet; zwei erwachsene Kinder, zwei Enkelkinder

Ziele: Als ich 1994 dem Landfrauenverband Hessen beitrat, um an einem Computerkurs teilzunehmen mit dem Ziel unsere landwirtschaftliche Buchführung und Korrespondenz leichter erledigen zu können, sagte mir der Landfrauenverband nicht viel. Doch bald merkte ich, hier sind Frauen, die meine Interessen teilen!

Fortan gönnte ich mir, als eher passives Mitglied im Ortsverein, jährlich ein bis zwei Kurse oder Exkursionen mit den Landfrauen im Tagungshotel in Friedrichsdorf. Mehr Zeit blieb nicht, da unser landwirtschaftlicher Betrieb, die Kindererziehung und der Haushalt meine ganze Aufmerksamkeit forderten, um uns und der nachfolgenden Generation einen rentablen und zukunftssicheren Betrieb zu schaffen, denn ich bin mit Herzblut und Stolz Bäuerin!

Seit 2011 bin ich Geschäftsführerin im Vorstand des Bezirkslandfrauenvereins Wetzlar und diese ehrenamtliche Tätigkeit macht mir richtig Spaß.

Im Vorstand des Landfrauenverbandes Hessen möchte ich mich einsetzten für

  • den Erhalt der erwerbssicheren Landwirtschaft im Familienbetrieb;
  • die regionale Produktvermarktung und eine Verbraucheraufklärung vor Ort;
  • die Einführung des Unterrichts zur Vermittlung hauswirtschaftlicher Alltagskompetenzen, unter anderem dem Umgang mit Lebensmitteln und dem Verarbeiten von Grundnahrungsmitteln, dem Umgang mit Natur und Umwelt, in den allgemeinbildenden Schulen;
  • für eine intensivere Zusammenarbeit der Landfrauenvereine auf Orts-, Bezirks- und Landesebene, um eine optimierte Mitgliederwerbung und -gewinnung zu erzielen und das Image der Landfrauenvereine in der Öffentlichkeit aufzuwerten;
  • den Ausbau des Bildungsprogramms für Landfrauen mit Kleinkindern sowie deren Betreuung.

Wir Landfrauen, ob als Hausfrauen, Bäuerinnen oder in anderen Berufen tätig oder als Rentnerinnen, sind bundesweit eine starke Gemeinschaft und hier möchte ich mitmachen und etwas bewegen!

Die Arbeit im Landesvorstand der Landfrauen in Hessen bedeutet für mich eine Herausforderung, die ich gerne annehme, um den Frauen im ländlichen Raum ein Mitreden in Politik und Gesellschaft zu ermöglichen.Heike Zörner

 – LW 41/2013