Erfolgreiche Tierschau 2014 in Mannheim

Beste Fleckviehkühe aus Hessen beim Maimarkt

Der Maimarkt in Mannheim war auch dieses Jahr wieder ein optimales Schaufenster, um in dieser verbraucherstarken Region die Produktionsabläufe und die Leistungen der Landwirtschaft für die Allgemeinheit darzustellen. Diese Veranstaltung ist die einzige im Jahr, bei der die Verbraucher aus dem Rhein-Neckar-Raum landwirtschaftliche Nutztiere live zu Gesicht bekommen und auch beispielsweise beim Melken der Kühe direkt zusehen können, sich aber auch über alle anderen Bereiche der Viehhaltung informieren können.

Mit ihrem erstklassigen Seitenbild gewann die Wagner-Tochter Waldfee aus der Zucht der Familie Meisinger aus Hippelsbach die Klasse der Kühe mit vier und fünf Abkalbungen.

Foto: Jost Grünhaupt

Im züchterischen Teil der Veranstaltung stand auch dieses Jahr die Richtkonkurrenz bei der Rasse Fleckvieh im Mittelpunkt und wurde von einer enorm großen Zahl an Zuschauern von den Tribünen aus im Reitstadion verfolgt. Bereits in der ersten Klasse der jungen Kühe betonte der Preisrichter Franz Käppeler, Seelfingen, dass er bei seinen Entscheidungen rumpfige, doppelnutzungsbetonte Typen im Vordergrund sieht und stellte die nach wie vor in bester Verfassung präsentierte Rocky-Tochter Cayenne von Pia und Bernhard Hillerich, Überau, hinter einer deutlich schwereren Romario-Tochter aus Hohenlohe.

Ihr folgte mit der Romorb-Tochter Helena von Richard Jäger aus Mörlenbach, eine noch voll entwicklungsfähige, junge Kuh mit sehr gutem Beinwerk und einem hochsitzenden, drüsigen Euter.

Der nächste 1a-Platz ging an die von Uwe und Mark Habermehl aus Allmenrod, ausgestellte Wildfang-Tochter Trüffel, die aufgrund ihrer hervorragenden Länge, der Harmonie und des sehr drüsigen Euters hier klar die Maßstäbe setzen konnte. Bei der Vergabe des Siegertitels der jüngeren Klassen hatte die aus dem Betrieb Nagel, Leingarten, stammende Malhaxl-Tochter Panama die meisten Vorteile, da diese mittelrahmige, breit ausgelegte Kuh den Vorstellungen des Preisrichters am besten entsprach. Cayenne aus dem Betrieb Hillerich wurde mit dem Titel „Eutersiegerin der jüngeren Kuhklassen“ ausgezeichnet.

Gruppe der mehrkalbigen Kühe bestens vertreten

Eine qualitativ sehr starke Gruppe wurde bei den Kühen mit drei Abkalbungen präsentiert. Mit der rumpfigen, schweren Romsel-Tochter Schalmei aus dem Betrieb Sperr, Satteldorf, folgte die nach wie vor in Topform präsentierte Hupsol-Tochter Sauer von der Betriebsgemeinschaft Schäfer, Airlenbach, die auch in Mannheim ihre ausgesprochene Eleganz und absolute Korrektheit in Fundament und Euter sehr gut zeigen konnte. Im Mittelfeld dieser Gruppe wurde die Maertyrer-Tochter Palomina, eine Kuh mit tadellosem Seitenbild und drüsigem Euter aus dem Zuchtbetrieb Richard Jäger aus Mörlenbach, eingereiht.

Eine weitere stark besetzte Klasse wurde bei den Kühen mit vier und fünf Abkalbungen gezeigt. Die ausgesprochen harmonische und tiefrippige Wagner-Tochter Waldfee von Karl Mei­singer aus Hippelsbach setzte hier als 1a-Kuh die Maßstäbe und hatte mit der Remark-Tochter Paola von Pia und Bernhard Hillerich, die ein weiteres Mal durch ihr außergewöhnlich festsitzendes, stark beadertes Euter auffiel, die stärkste Konkurrenz auf dem 1b-Platz.

Ein starkes Bild gab in Mannheim die 1a-platzierte Wildfang-Tochter Trüffel von der GbR Habermehl aus Allmenrod ab.

Foto: Jost Grünhaupt

Gelungener Wettbewerb der Jungzüchter

Auch die dritte hessische Kuh in diesem Ring, die momentan mehr im Arbeitskleid befindliche, aber außergewöhnlich korrekte Nikos-Tochter Lotte von Gerd und Christian Zimmermann aus Beerfelden gab im Mit­telfeld eingereiht ein tadelloses Bild ab. Die imponierendste Kuh des ganzen Richtwettbewerbes war ohne Zweifel die zehnjährige Regens-Tochter Ariane von der GbR Kubach aus Langenbeutingen die in Topform vorgestellt wurde und nichts von ihrer Gesamtqualität eingebüßt hat und zu Recht Siegerkuh der alten Klassen wurde. Eine deutliche Bereicherung für die Tierschau waren auch dieses Jahr die von Familie Jäger ausgestellte Braunviehkuh und die von Karl Bauer, Steinbach, präsentierte Charolaiskuh, die im Rahmen der Lehrschau in Mannheim gezeigt wurden.

Die hessische Fleckviehkollektion mit der jungen Eutersiegerin Cayenne (V: Rocky) aus dem Betrieb Hillerich in Überau an der Spitze gab beim Maimarkt in Mannheim auch dieses Jahr ein überzeugendes Bild ab.

Foto: Jost Grünhaupt

Der dieses Jahr sehr stark frequentierte Tierbeurteilungswettbewerb für Jungzüchter wur­de auf drei Altersklassen verteilt ausgewertet. Absolute Spitzenplätze erreichten in der jüngsten Gruppe Ida Birkenstock, Airlenbach, und Johannes Arras, Gumpen, und ebenfalls als Sieger- und Reservesieger wurden bei den ältesten Teilnehmern Moritz Schäfer, Airlenbach, und Lorenz Hillerich, Überau, ausgewiesen. Eine klare Bestätigung für die aktive Jungzüchterarbeit, die in Starkenburg geleistet wird.

Vor großem Publikumsinteresse werden in Mannheim jedes Jahr der Tierbeurteilungswettbewerb für Jugendliche im Alter von 13 bis 25 Jahren und der Kälber-Vorführwettbewerb für Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren ausgetragen. Hessen war im Wettstreit mit Württemberg auch in diesem Jahr wieder sehr erfolgreich. Die sechs hessischen Teilnehmer beim Kälber-Vorführwettbewerb zeigten in gekonnter Weise ihren Umgang mit ihren Kälbern. Alle Kinder erhielten einen Erinnerungspokal. Einen Reservesieg erreichte Elisabeth Schneider aus Gumpen mit Annabell.

Die Tierschauen sind eine lebendige und wertvolle Tradition des Maimarkts und bringen ein Stück Landleben in die Region. In den Hallen 44 bis 47 konnte man auf Tuchfühlung mit der Landwirtschaft gehen, Züchter zeigten ihre besten Zuchttiere. Viel hat der Mannheimer Maimarkt zu daher bieten: Er ist inzwischen seit 401 Jahren Treffpunkt in der Kurpfalz für ein Lebenselixier in einer der wirtschaftlich pulsierensten Regionen Deutschlands, in der zugleich die Landwirte ho­hen Stellenwert in der Bevölkerung genießen.

Grünhaupt, LLH/Pleik