Fünf Finalistinnen greifen nach der Krone

Wahl der 74. Deutschen Weinkönigin

Die Vorentscheidung ist gefallen: Mariella Cramer von der Ahr, Katrin Lang aus Baden, Sophia Hanke aus der Pfalz, Juliane Schäfer aus Rheinhessen und Luise Böhme aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut stehen im Finale zur Wahl der 74. Deutschen Weinkönigin.

Sie stehen im Finale zur Wahl der 74. Deutschen Weinkönigin (v.l.): Mariella Cramer von der Ahr, Katrin Lang aus Baden, Luise Böhme aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut, Juliane Schäfer aus Rheinhessen und Sophia Hanke aus der Pfalz.

© DWI

Von den 13 deutschen Weinanbaugebieten waren dieses Jahr acht vertreten, denn einige Gebietsweinköniginnen sind coronabedingt schon mehrere Jahre im Amt und wollten nicht antreten. Trotzdem waren alle Regionen bei der Fachbefragung beteiligt. Die acht Bewerberinnen für die Krone der Deutschen Weinköni­gin haben mit Fachkompetenz und souveränen Auftritten während der Vorentscheidung im Saalbau in Neustadt an der Weinstraße ihr Können unter Beweis gestellt. Holger Wienpahl moderierte die Fachbefragung mit drei Masterjuroren: Sommelière Natalie Lumpp, Alexander Kohnen, Gründer des Internatio­nal Wine Insitute (IWI) sowie die internationale Weininfluencerin und gebürtige Kanadierin Jana Kreilein von @the.wine.girl stellten auf der Bühne Fragen in deutscher und englischer Sprache.

Für maßvollen Weinkonsum geworben

So erläuterte Juliane Schäfer aus Rheinhessen die Herstellung von Roséwein und den Unterschied zu Blanc de Noir. Sie erklärte die Initiative Wine in Moderation, warb für maßvollen Weinkonsum und empfahl einem Touristen in fließendem Englisch deutsche Spezialitäten wie „Stambes“, Bratwurst oder Spundekäs, die alle mit Riesling harmonierten.

Die Pfälzerin Sophia Hanke startete mit einer Solo-Einlage von „Amazing Grace“. Dann erläuterte sie, wie sich frühes Entblättern beim Sauvinon blanc auf die Aromen auswirkt. Der Einsatz von Leichtglasflaschen sei eine Alternative, um CO2 zu sparen und nachhaltiger zu wirtschaften. In Englisch erklärte sie zudem den Unterschied zwischen trockenem und halbtrockenem Wein.

Luise Böhme aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut erklärte die Wirkungen von Maischestandzeiten, um möglichst viele Farbstoffe, Gerbstoffe und Aromen aus den Beerenhäuten herauszulösen. Als besten Weinverschluss empfahl sie je nach Wein Kork- oder Schraubverschluss und erklärte auf Englisch alles Wissenswerte zum Federweißer.

Mariella Cramer von der Ahr erläuterte, was Steillagenweinbau ausmacht. Sie meint, das Amt einer deutschen Weinhoheit könne auch ein männ­licher Kandidat ausüben. In Englisch erklärte sie die Trockenbeerenauslese.

Warum es sinnvoll ist, Wein zu dekantieren erklärte Katrin Lang aus Baden. Ebenso vermittelte sie, dass deutsche Winzersekte ein renommiertes Erzeugnis sind und erläuterte auf Englisch, dass Deutschland ein „Pinot Para­dise“ ist. Auch die Fehler in den Wein-Nachrichten von SWR Nachrichtensprecher Janboris Rätz erkannten die Fachfrauen problemlos.

Die rund 70 Juroren folgten der Veranstaltung online und stimmten digital ab. Zum Finale wird die Jury live vor Ort sein. „Nach dem kenntnisreichen Auftritt der fünf Finalistinnen ist ein spannendes Finale garantiert“, resümierte Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts (DWI).

Zuschauer können online abstimmen unter meinSWR

An wen die amtierende Deutsche Weinkönigin Sina Erdrich die Krone weiterreichen wird, entscheidet sich in der Wahlgala am Freitag, 30. September, ab 20.15 Uhr, im Saalbau in Neustadt an der Weinstraße.

Die Abschiedsreden und Verabschiedung der Deutschen Weinhoheiten können ab 19.30 Uhr unter www.deutscheweine.de per Live-Stream mitverfolgt werden, bevor sich um 20.15 Uhr die Liveübertragung der Gala anschließt, die im SWR-Fernsehen ausgestrahlt wird. Zum ersten Mal dürfen die Zuschauer vor den Bildschirmen und im Saal mitentscheiden, wer die Deutsche Weinkrone tragen soll. Das Publikum kann per Handy, Tablet oder Laptop über das Dia­logforum „meinSWR“ abstimmen. Die Sendung wird live unter SWR.de/weinkoenigin und www.deutscheweinkoenigin.de... übertragen.

bs – LW 39/2022