Futtermittelplanung erledigt?

Nun ist die Zeit gekommen, die bisher geernteten Grundfuttermengen zu überprüfen. Betriebe, die den ersten Schnitt sehr früh erledigt haben, dürften gute Qualitäten, aber deutlich geringere  Mengen geerntet haben. Bei späterem Schnitttermin war die Menge ausreichend, aber dafür werden die Qualitäten schlechter sein.
Der abgeschlossene 2. Schnitt hat meist auch nur durchschnittliche Mengen gebracht. Darum sollte jetzt schon für die kommende Winterfuttersaison vorgesorgt werden und Silomais oder auch GPS zugekauft werden, wenn Bedarf besteht.
Den Silagebedarf für den Viehbestand ermittelt man nach folgendem Schema:
Kühe x 1 und ein- bis zweijährige Rinder x 0,7 ergeben in der Summe die Großvieheinheiten. Diese multipliziert mit 18 (bis 22) ergeben das Silage-Soll in m3.
Die Grassilagevorräte sollten grob ausgemessen (Silostocklänge x -breite x mittlere Höhe) und die Maisanbaufläche mit etwa 70 m³/ha bis 64 m³/ha   (je nach Standort und Ertragserwartung) hinzu gerechnet werden. So erhält man eine grobe  Einschätzung der Grundfuttermengen, die für eine wiederkäuergerechte Fütterung benötigt werden. Der dritte und eventuelle weitere Schnitte sind nicht berücksichtigt, da dies in etwa dem Mengenbedarf der Rinder bis zum ersten Jahr entspricht.
Der Mais wird in diesem Jahr  aufgrund der verzögerten Frühjahres- und Vorsommerentwicklung keine Spitzenerträge bringen. Die Trockenheit im weiteren Wachstumsverlauf wird sich ebenfalls negativ auswirken, so dass mit Ertragsminderungen zu rechnen ist.
In normalen Jahren kann man mit 88m³/ha fertiger Silage auf normalem und auf schlechterem Standort mit 80 m³/ha rechnen (entspricht ca. 55 bzw. 45 t/ha). Rechnet man einen Minderertrag von 20 Prozent ein, ist die Erntemenge mit 70 m³/ha an normalen und 64 m³/ha auf schlechteren Standorten zu veranschlagen.   
Sibylle Möcklinghoff-Wicke, I-Team Milch Hessen