Gelbrost-Bekämpfung im Winterweizen
Entwicklung eines Prognose-Systems
Der integrierte Pflanzenschutz setzt die Einhaltung des notwendigen Maßes bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) voraus. Gewährleistet wird dies durch den flexiblen Einsatz von PSM in Abhängigkeit von Befallsdruck, Sortenresistenz und Bekämpfungsrichtwerten. Einen wichtigen Beitrag zur rechtzeitigen Epidemie-Erkennung, angepassten Fungizidanwendung und zu optimierten BeÂhandÂlungsterminen leisten Prognose- und Entscheidungshilfesysteme.

Foto: ZEPP
Neue Gelbrostrasse gab den Anstoß
Nach dem Auftreten der Gelbrostrasse Warrior und den deutschlandweiten Epidemien in den Jahren 2014 und 2015 wurde deutlich, welche erheblichen Ertragsverluste durch diese Rostkrankheit entstehen können. Eine Ausbreitung des Gelbrostes auf Regionen, die zuvor eher weniger vom Gelbrost betroffen waren, erfolgte durch die Anpassung der neuen Rassen an höhere Temperaturen. Am JKI wurden in den letzten drei Jahren wichtige Erkenntnisse über die Epidemiologie und den Befallsverlauf an Sorten mit hoher Anfälligkeit und an solchen mit wirksamer Resistenz gewonnen. Diese werden nach der Modellerstellung durch die ZEPP über ISIP in bestehende Pflanzenschutzsysteme integriert und für die Praxis nutzbar gemacht.
Paolo Racca, Juliane Schmitt, Benno Kleinhenz, ZEPP; Bettina Klocke, Theresa Kabakeris, JKI – LW 11/2020