Glühwein-Zeit beginnt
Auch weiße und Rosé-Varianten sind gefragt
In einer kürzlich vom Verein Rheinhessenwein durchgeführten Umfrage, an der über 100 Winzerinnen und Winzer im größten deutschen Weinbaugebiet teilgenommen haben, gaben 78 Prozent der Befragten an, bereits Glühwein in ihrem Sortiment zu führen, während fünf Prozent eine Aufnahme dieses Produkts in naher Zukunft planen.

Foto: Deutsches Weininstitut
Die Glühwein-Essenzen werden von 71 Prozent der Befragten zugekauft. Bei selbst hergestellten Essenzen kommen als natürliche Aromen hauptsächlich Nelken, Zimt, Zucker und Orange zum Einsatz. Die Zutaten beziehen die Winzer aus eigenem Anbau, dem Fachhandel oder aus Weinlaboren. Bei den Grundweinen für roten Glühwein dominieren die Rebsorten Dornfelder, Regent und Spätburgunder. Bei weißem Glühwein gibt es keine klaren Rebsorten-Favoriten; hier werden unter anderem Morio-Muskat, Weißburgunder sowie Cuvées verwendet.
Die stärksten Absatzkanäle für Glühwein sind der Direktverkauf, der eigene Onlineshop und der Lebensmitteleinzelhandel, wobei die Direktvermarktung die bedeutendste Vertriebsform darstellt. Unter den Weihnachtsmärkten, auf denen die Winzer aus Rheinhessen präsent sind, wurden Standorte wie Mainz, Kassel, Braunschweig, Jena, Wolfsburg und Rostock besonders häufig genannt.
In puncto Verpackung setzen die rheinhessischen Betriebe vor allem auf Glasflaschen, Kegs und Kanister. Die Bewerbung der Glühweine erfolgt primär über Social Media, Newsletter und Mundpropaganda. Obwohl die Heimatregion Rheinhessen in der Glühweinvermarktung lediglich eine untergeordnete Rolle spielt, legen die Winzerinnen und Winzer großen Wert auf Regionalität und Bio-Zertifizierung der eingesetzten Produkte.
In der Rangliste der wichtigsten Impulse für die Kaufentscheidung setzen die rheinhessischen Betriebe das Etiketten-Design der Glühweine mit 3,3 von 5 Sternen auf Platz 1.
Als auffällige Trends wurden die zunehmende Nachfrage nach weißem und nach Rosé-Glühwein sowie nach alkoholfreien Varianten identifiziert, ebenso wie die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen, weniger süßen Glühweinen.
rheinhessenwein – LW 45/2024