Goldenes Rheinhessen steht auf gesunden Füßen

EZG in Bornheim feiert 40-jähriges Jubiläum

Die Erzeugergemeinschaft Goldenes Rheinhessen (EZG) hatte am Jahrestag ihrer Gründung zur Mitgliederversammlung nach Spiesheim geladen und feierte ihr 40-jähriges Jubiläum. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen erzielte die Erzeugergemeinschaft erneut gute Geschäftsergebnisse und ist mit der stabilen wirtschaftlichen Lage insgesamt zufrieden.

Die EZG Goldenes Rheinhessen feiert ihr 40. Jubiläum. Von links: Ehrenvorsitzender Philipp Blödel, stellvertretender Vorsitzender Benno Duttenhöfer, Vorsitzender Hubertus Brand, Geschäftsführer Mario Neudert und der stellvertretende Vorsitzende Matthias Clemens.

Foto: Bettina Siée

Auf den Tag 40 Jahre nachdem 99 Betriebe die Erzeugergemeinschaft Goldenes Rheinhessen w.V. (EZG) gründeten, hatte der Vorstand am Gründungsort Spiesheim zur Mitgliederversammlung geladen. Von den Gründungsmitgliedern sind 80 immer noch dabei, bei 40 Unternehmen ist es sogar noch der damalige Betriebsleiter.

Im Herbst 2017 34 Prozent weniger Trauben

In seinem Bericht blickte Hubertus Brand, Vorsitzender der EZG Goldenes Rheinhessen, zufrieden auf das Geschäftsjahr 2017/18 zurück. Trotz der kleinen Erntemenge im Herbst 2017, durch weit verbreitete Spätfrostschäden und lokalen Hagelschlägen, konnten der Fassweinabsatz und die Übernahmen aus Betrieben der Region im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Der Fassweinabsatz stieg um rund 0,8 Mio. Liter auf rund 46,1 Mio. Liter, der Fassweinumsatz um 9,0 Mio. Euro auf 48,1 Mio. Euro, was einem Plus von 23 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Wie Brand berichtete, wurden der Erzeugergemeinschaft im Herbst 2017 knapp 12 Mio. kg Trauben angeliefert, 6,1 Mio. kg weniger als im Vorjahr. Das waren jahrgangsbedingt 34 Prozent weniger als im Herbst 2016. Dazu wurden 32,2 Mio. Liter als Most und Fasswein bezogen. Insgesamt wurden 42 Mio. Liter von Winzern der Region übernommen.

Die Auszahlungspreise an die Winzer lagen, aufgrund des gestiegenen Preisniveaus nach der kleinen Ernte, deutlich über dem Vorjahr. Insgesamt zahlte Goldenes Rheinhessen 41,4 Mio. Euro aus, im Vorjahr waren es 34,9 Mio. Euro.

Der Jahresüberschuss von 270 000 Euro liegt zwar unter dem Vorjahresergebnis, berücksichtigt aber deutlich höhere Endabrechnungspreise zugunsten der Mitglieder. Das Vermögen des wirtschaftlichen Vereins hat sich zum Bilanzstichtag um 2,2 Mio. Euro auf 39,4 Mio. Euro vermindert.

In der Bilanz ist eine Rückstellung von 1,7 Mio. Euro für die Endabrechnung der Durchschnittspreise des Jahrgangs 2017 enthalten. Die Auszahlung soll im April und Mai 2019 erfolgen.

Der Erzeugergemeinschaft sind aktuell 225 Weinbaubetriebe mit 2442 ha Rebfläche angeschlossen. Das bedeutet eine Flächenerhöhung um 14 ha zum Vorjahr, vorwiegend durch Erweiterung der Mitglieder. Der Vorsitzende berichtet von fünf Neubeitritten, 14 Kündigungen, meistens wegen Betriebsaufgabe, und einem Ausschluss.

270 000 Euro werden in die Gewinnrücklagen eingestellt und 250 000 Euro als Vortrag auf neue Rechnung oder zur weiteren Verwendung auf das Geschäftsjahr 18/19 vorgetragen. Garant für die Liquidität sind Darlehen der Mitgliedsbetriebe. Diese stiegen, trotz der kleinen Ernte auf knapp 10 Mio. Euro.

Die Bankguthaben des Vereins und der Forderungsbestand decken die bilanzierten Rückzahlungsverpflichtungen gegenüber der Mitgliedsbetriebe aus Darlehen und anderen Verpflichtungen komplett ab.

Die Mitgliederversammlung genehmigte den Jahresabschluss und beschloss die Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung. Die Vorstandsmitglieder Benno Duttenhöfer aus Uelversheim, Ernst-Willi Schmahl aus Albig und Matthias Clemens aus Ober-Flörsheim wurden für drei Jahre wiedergewählt. Zum Rechnungsprüfer für vier Jahre wurde Thomas Kolb aus Saulheim gewählt.

Wichtiges Unternehmen im rheinhessischen Markt

Anschließend beschlossen die Mitglieder etliche Satzungsände­rungen, weil sich rechtliche Rahmenbedingungen geändert haben und auch redaktionelle Anpassungen notwendig waren.

Ehrenvorsitzender Philipp Blödel blickte auf 40 Jahre Goldenes Rheinhessen zurück: „Es gab gute und weniger gute Zeiten, aber die guten haben doch bei Weitem überwogen.“

Sehr schlank organisiert, mit hohem Qualitätsstreben und Qualitätssicherheit, mit gutem Service und Dienstleistung sowie mit ihrer Fähigkeit sich anzupassen wird die EZG Goldenes Rheinhessen ein unentbehrliches Unternehmen in der rheinhessischen Erfassungs- und Vermarktungsstruktur bleiben.

Als Jubiläumsessen gab es einen Vesperteller für die Mitglieder. Im Sommer ist ein Tag der offenen Tür geplant.

bs – LW 11/2019