Höherer Holzeinschlag in den Wäldern ist sinnvoll

Forstbetriebsgemeinschaft Hessische Rhön tagte

Für einen höheren Holzeinschlag in den privaten und kommunalen Waldungen warb in der Jahresversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) „Hessische Rhön“ in Eckweisbach Florian Wilshusen, Leiter des Forstamtes Hofbieber.

Vorsitzender der FBG Hessische Rhön, Theo Bott (rechts), und Geschäftsführer Wolfgang Böhle mit den Geehrten, Hermann Kullmann und Emil Darnieder. Es fehlt Martin Schneider.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

„Ihre Vertragsbedingungen, die sie nicht erfüllt haben, konnten nur durch Hessen-Forst ausgeglichen werden“, so der Forstamtschef gegenüber der FBG. Wenn man Kunden „halten will“, müsse man sie auch bedienen können, erklärte Wilshusen. Einen rückläufigen Einschlag räumte auch FBG-Vorsitzender Theo Bott ein. Sowohl er als auch FBG-Geschäftsführer Wolfgang Böhle nannten rund 30 000 Festmeter Holz, die aus den zur FBG zählenden Wäldern verkauft wurden. Dies habe einem Einschlag von 3,8 Festmeter je Hektar entsprochen. Erwähnt wurden die im Sommer 2016 neuen von Hessen-Forst eingeführten Richtlinien für Beförsterungskosten.

Mehr als 90 Prozent der Mitglieder haben entsprechende Verträge abgeschlossen. Böhle: „Nunmehr wird der Kommunalwald bei den Beförsterungskosten angepasst. Das betrifft dann alle bei uns organisierten zehn Ge­meinden.“ Für diese beginnt der Richtsatz je Hektar im Jahr 2017 bei 9,93 Euro und wird bis 2025 auf 26,37 Euro steigen. Bemessungsgrundlage der jährlichen Steigerung um 4,2 Prozent sind die Gesamteinnahmen von Hessen-Forst für die Beförsterung des Kommunalwaldes. Zurzeit liegen sie jährlich bei 11,3 Mio. und steigen auf 16,4 Mio. Euro im Jahr 2025.

180 ha Wald von 47 Besitzern in den Forstbetriebsvereinigungen (FBVs) Döllbach und Pilgerzell wurden im Herbst 2016 per Hubschrauber gekalkt. Geschäftsführer Böhle verwies auf verschiedenene Fördermöglichkeiten für Erstaufforstung, naturnahe Waldbewirtschaftung, forstliche Zusammenschlüsse, bei Kalamitäten und der forstlichen Infrastruktur (Wegebau). Davon sollten die Eigentümer intensiver Gebrauch machen. Der FBG „Hessischer Rhön“ gehören 1 752 Mitglieder mit einer Fläche von 10 103 ha an. Davon sind 1 690 Mitglieder in 38 Forstbetriebsvereinigungen

Am 19. Mai wird eine Waldlehrfahrt unter anderem in Fichtenbestände im Thüringer Wald druchgeführt. Ein Waldsicherheitstag ist am 28. Oktober in der Revierförsterei Ebersburg geplant. Der Vorsitzende Bott würdigte gegenüber dem Forstamt Hofbieber und dessen Revierleitern eine stets verbindliche Zusammenarbeit. Kassiererin Ulla Müglich bezifferte den Holzverkauf im Vorjahr auf 1 365 568 Eu­­ro. Sie signalisierte bei der Vorstellung der Kassenlage, die FBG werde den FBVs bei der Einziehung der Mitgliederbeiträge unterstützend zur Seite stehen. Ihr sowie Geschäftsführer Böhle erteilte die Versammlung Entlastung. Man stimmte einer Beitragsanpassung zu.

Bezüglich des Fortbestehens des hessi­schen Einheitsforstamtes äußerte sich Forstamtsleiter Wilshusen zuversichtlich. Die Be­dingungen für den Holzverkauf bezeichnete er seit 2011 als gut. Der Bereichsleiter Produktion des Forstamtes, Bernd Mordziol-Stelzer, sprach von einer in 2017 guten Ausgangslage für Holz. Bei den derzeitigen Temperaturen und dem Wasserzustand in den Waldböden sollte auf Borkenkäferbefall geachtet werden. Bei einem Befall sei unverzüglich die Motorsäge anzusetzen. „Käferholz ist eine Daueraufgabe“, betonte er.

Ehrung von langjährigen Mitgliedern

In Anerkennung langjähriger, zuverlässiger und gewissenhafter Arbeit ehrte die FBG „Hessische Rhön“ drei ihrer Mitglieder. Hermann Kullmann war von 1987 bis 1998 Kassierer der Waldgesellschaft Löschenrod und von 1998 bis 2016 deren Vorsitzender. Von 1995 bis 2016 stand Emil Darnieder der Waldgesellschaft Diestershausen-Eckenberg als Vorsitzender vor. Ebenfalls Vorsitzender, der Waldgesellschaft Dietershausen-Sand, war Martin Schneider von 2000 bis 2016.

Burkhardt – LW 17/2017