Junglandwirte erkunden alternative Betriebszweige

Junglandwirtefachfahrt ins Allgäu

Ziel der diesjährigen Junglandwirtefachfahrt der Hessischen Landjugend war Füssen. Zuvor besuchten die 45 Junglandwirte die Firma Josera in Kleinheubach und die Schäferei Hohensteiner Weidelamm.

Die Teilnehmer der Fachfahrt vor dem Besucherzentrum von Fendt.

Torsten Sellentin, Betriebsleiter der Schäferei, berichtete den Junglandwirten von innovativen Plänen. Neben der Direkt­ver­mark­tung an Privatkunden und an eine Gaststätte wurden im letzten Jahr 120 Genussrechte vergeben. Von besonderer Bedeutung für den Betrieb ist zudem die Landschaftspflege. Hier erkundeten die Junglandwirte eine Wacholderheide, eine besondere Kulturlandschaft, die historisch durch die Beweidung mit Schafen entstanden ist. Bei strahlendem Sonnenschein besuchten die Teilnehmer der Fahrt weiterhin das Fendt-Werk in Marktoberndorf. Im Anschluss an eine interessante Werksführung konnte Schlepper neuester Modelle Probe gefahren werden. Außerdem durchstreiften die Junglandwirte das im Jahr 1869 erbaute Schloss Neuschwanstein und durchleuchteten die Geschichte des adeligen Hauses Wittelsbach.

Betrieb schlachtet pro Jahr 120 000 Kaninchen

Um zwei ganz andere Betriebszweige ging es am letzten Tag der Exkursion. Hier stand zunächst „Bauer Kaninchen-Spezialität“ aus Hohenlohe auf der Tagesordnung. Rund 120 000 Kaninchen werden in dem zum Familienbetrieb zugehörigen EG-Schlacht und Verarbeitungsbetrieb jährlich geschlachtet. Ebenso interessant ging es weiter. In Aldolzfurt, am Rande des Weinbaugebietes Württemberg besichtigten die Teilnehmer das Weingut der Familie Birkert. Die Winzerfamilie setzt auf traditionelle Verfahren und dem schonenden Ausbau ihrer Weine und dies mit Erfolg. Der prämierte Jungwinzer des Jahres 2010, Boris Birkert, erzählte den Teilnehmern alles rund um den Anbau und Vinifikation. „Wir haben in den vergangenen Tagen viel Interessantes gesehen und jeder von uns kann die ein oder andere Idee vielleicht auch für seinen eigenen Betrieb mit nach Hause nehmen“, sagte Patrick Linker vom Vorstand der Hessischen Landjugend über diese gelungene Lehrfahrt.

HLJ – LW 12/2016