Körnerleguminosen mit nur schwachen Proteingehalten

LSV Körnererbsen und Ackerbohnen

Nachdem Hitze und Trockenheit den Anbau von Körnerleguminosen bereits im Extremjahr 2018 beeinflusst haben, stand die Produktion auch im Anbaujahr 2019 wieder unter den Vorzeichen von Wassermangel und zu hohen Temperaturen. Dr. Antje Herrmann, Fachinformation Pflanzenbau, LLH, Landwirtschaftszentrum Eichhof, berichtet über die Landessortenversuche (LSV) 2019 und spricht Empfehlungen für die Frühjahrsaussaat 2020 aus.

Körnererbsenerträge können nicht nur relativ stark zwischen den Standorten, sondern auch zwischen Jahren schwanken, da die Kultur ertraglich relativ stark auf die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse reagiert.

Foto: Dr. Herrmann

Die Anbaufläche von Körnerleguminosen hat 2019 erfreulicherweise wieder das Niveau von 2017 erreicht, nachdem das Verbot der Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel auf Ökologischen Vorrangflächen 2018 zu einem Anbaurückgang von über 1000 ha geführt hatte. Im Vergleich zum Vorjahr wurde vor allem der Anbau von Körnererbsen und Sojabohnen ausgedehnt, während die Ackerbohnenfläche konstant blieb.

Dass die Integration von Körnerleguminosen in intensive Fruchtfolgen eine Reihe von Vorteilen bietet, ist gut belegt. So können sie über die Einsparung von N-Düngern dazu beitragen, N-Bilanzüberschüsse zu reduzieren. Nach Untersuchungen der Universität Kiel entspricht die Höhe der N-Fixierung von Ackerbohnen in etwa dem N-Entzug über das Korn.

Darüber hinaus steigern Körnerleguminosen die Erträge der Folgefrucht, ermöglichen den Anbau von Zwischenfrüchten, Unterbrechen Infektionszyklen von Getreide- und Rapskrankheiten, wirken der Selektion von Problemunkräutern und –gräsern entgegen und entzerren Arbeitsspitzen. Der positive Vorfruchtwert resultiert auch der Verbesserung der Bodenstruktur. Aufgrund ihres gut ausgebildeten Wurzelsystems können Körnerleguminosen Nährstoffe, vor allem Phosphor, aus tieferen Bodenschichten mobilisieren. In der Fütterung sind Körnerleguminosen bei Beachtung der empfohlenen Höchstmengen und eventuell erforderlicher Aminosäure-Supplementierung problemlos einzusetzen und verringern den Bedarf am Import-Soja.

 – LW 3/2020