Körnermais unter Trockenstress

Witterung gleicht verschiedene Reifegruppen einander an

Im Jahr 2020 wurden Körnermaissorten im frühen Sortiment in Bergweiler bei Wittlich und in Minfeld das mittelfrühe und mittelspäte Sortiment im Landessortenversuch getestet. Wie auch schon im Vorjahr erfolgte bei der Sortimentsplanung eine Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg und Bayern. Dadurch liegen für jede Sorte nicht nur die Werte von dem einen Standort in Rheinland-Pfalz, sondern bis zu 13 verschiedene Standorte im südlichen Anbaugebiet Deutschlands vor.

Regelmäßiger Bestand im LSV 2020.

Foto: Hanse

Die Aussaat des frühen Sortiments erfolgte in Bergweiler sehr zeitig Anfang April bei guten Bedingungen, und der Auflauf erfolgte nach kühlem und sehr trockenem Wetter Ende April. In Minfeld und Baden-Württemberg wurde der Mais erst in der zweiten Aprilhälfte in sehr abgetrocknetem Boden gesät und lief Anfang Mai zögerlich auf, wobei die Maispflanzen zumindest in Baden-Württemberg in dieser Phase einige Niederschläge erhielten. Die Bodenfröste in Bergweiler Anfang Mai hinterließen keine Schäden und der Bestand wuchs ab Mitte Mai bei warmen und weitestgehend trockenem Wetters zügig weiter.

Durchgängig zu wenig Regen

Das Schossen erfolgte in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr bei warmen Temperaturen und ersten nennenswerten Niederschlägen Anfang/Mitte Juni. Die Sommermonate waren zumeist von Wassermangel und mäßigen Temperaturen geprägt, die Sorten kamen dabei mit der extremen Witterung recht unterschiedlich klar.

Der Maiszünsler flog 2020 verstärkt in Minfeld, Kupferzell und Tailfingen und wurde mit Trichogramma bekämpft. Stängelbruch, Kolben- fusarium und Beulenbrand hielten sich an allen Standorten in Grenzen.

Während in Baden-Württemberg die Temperaturen im Juni und Juli deutlich höher waren, setzten Anfang August weitere Niederschläge ein. Diese blieben in Rheinland-Pfalz jedoch aus, so erfolgte die Abreife hier bei hohen Temperaturen und enormem Trockenstress von Anfang August bis Ende September sehr zügig. Mitte September wurden bereits die Versuche in Minfeld beerntet, Bergweiler folgte dann im Oktober.

Herbert von Francken-Welz, Andrea Hanse, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück – LW 52/2020