Kompostieren im landwirtschaftlichen Betrieb
C:N-Verhältnis und Feuchtigkeit richtig einstellen
Der Einsatz von Kompost aus gewerbsmäßig betriebenen Kompostanlagen ist im Agrarbereich weit verbreitet, sichert der Kompost doch eine Nährstoffzufuhr oder Rückführung im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Einen Überblick über das Aufsetzen einer Kompostmiete und einige wichtige Kriterien der Kompostierung gibt Torsten Feldt vom Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau (KÖL) Rheinland-Pfalz am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück.
Grundsätzlich eignen sich alle in einem landwirtschaftlichen Betrieb anfallenden Stoffe für die Kompostierung. Beispielsweise Kleegras, das in einigen viehlosen ökologisch wirtschaftenden Betrieben nur schlecht verwertbar ist, kann sinnvoll für die Kompostherstellung verwendet werden. Weitere potenzielle Ausgangsstoffe für die Kompostierung sind Stroh, Strauchschnitt, Biogassubstrat, Mist, Gemüseausputz und Hackschnitzel. Zwiebelabfälle beziehungsweise Zwiebelschalen können für den unerfahrenen Kompostierer zu einer Herausforderung werden, da Bestandteile der Zwiebel antibakteriell wirken, und das wiederrum kann die Biologie im Kompostiervorgang stören oder negativ beeinflussen.Potenzielle Ausgangsmaterialien
Einen entscheidenden Einfluss auf die Kompostierung und deren Verlauf hat das C:N-Verhältnis der Ausgangsstoffe. Dieses sollte zwischen 20:1 und 30:1 liegen. Ideal sind 25:1. Die Kunst besteht darin, die Komponenten so auszuwählen, dass dieses Verhältnis erreicht wird und die Feuchtigkeit optimal eingestellt wird. Auf die Bestimmung wird im weiteren Verlauf noch ausführlich eingegangen. Stroh und Hackschnitzel haben zum Beispiel ein weites C:N- und Biogassubstrat oder Gülle ein enges C:N-Verhältnis. Mist kann unterschiedliche C:N-Verhältnisse aufweisen, da dies abhängig vom Rottegrad des Mistes, dem Strohanteil sowie der Tierart ist.
– LW 26/2022