Landessortenversuche Speisekartoffeln 2019, frühe Reifegruppe

Mai-Kälte traf die jungen Stauden empfindlich

Im frühen Segment wurden insgesamt zwölf Sorten mit extensiver Beregnung geprüft. Alle Sorten wurden im Frühjahr geliefert und in weißen Kunststoffkisten vorgekeimt. Die Pflanzung der 3 mal 50 Knollen je Sorte erfolgte am 23. März. Mit Graziosa und Cathi wurde jeweils eine Sorte aus dem festkochenden und dem vorwiegend festkochenden Segment erstmals geprüft.

Lochfraß durch den Drahtwurm stellte im Versuch das am stärksten aufgetretene Merkmal dar. Alle Sorten waren davon betroffen, wobei das Mittel mit 34 Prozent befallener Knollen als hoch eingestuft werden kann.

Foto: Mohr

Zwar waren die Monate Januar und Februar mit + 0,8 °C beziehungsweise + 2,3 °C (Wetterstation Schifferstadt) wärmer als das langjährige Mittel, trotzdem gab es pro Monat 15 Frosttage. Dadurch konnte eine gewisse Frostgare im Boden entstehen. Auch März (+2,2 °C) und April (0,7 °C) lagen wieder über dem langjährigen Mittel.

Im Mai folgten dann ununterbrochen 18 kalte bis sehr kalte Nächte, in denen die Temperaturen bis nahe an den Gefrierpunkt sanken. Diese Phase traf gerade die frisch aufgelaufenen Stauden sehr empfindlich. Die Monate Juni und Juli hingegen setzten den Trend der Zunahme der durchschnittlichen Temperatur mit +3,1 °C beziehungsweise +1,6 °C fort.

Manfred Mohr, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Neustadt/Weinstraße  – LW 3/2020