Landwirtschaftliche Auszubildende lernen vor Ort
Projekt zur Kooperation zwischen Schule und Praxis
Auf dem Rosenthalerhof der Familie Mulder in Ailertchen im WesterÂwald ist ein Pilotprojekt zur Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Ausbildung an der Adolf-Reichwein-Schule in Limburg gestartet worden. In Form eines Stationenlernens, welche von Praktikern und Berufsschullehrern betreut wurden, konnten 38 landwirtschaftliche Auszubildende im zweiten Lehrjahr ihr Wissen rund um das Thema „Erzeugung von Qualitätsmilch“ festigen und erweitern.

Foto: Dr. Andrea Hesse
Betriebsleiter beteiligten sich
Wichtig war für die Schüler neben den lehrergeleiteten StatiÂonen die Betreuung durch die Praktiker Harry Mulder (Betriebsleiter Muldagro BV) und Bukhard Hölz (Betriebsleiter Hölz GbR, Milchvieh- und Ackerbaubetrieb in Weinbach). Beide verstanden es auf Augenhöhe, die vielen Schülerfragen mittels berufspraktischer Bezüge verständlich und kompetent zu beantworten. Im zweiten Teil des Tages fand eine schülergeleitete Podiumsdiskussion mit weiteren Vertretern aus der Berufspraxis (Stephan Weyel, Stockhausen-Illfurth; Ralf Koch, Busenhausen), Berufsschullehrer Heinz Kremper und zwei Schülervertretern (Jann Bieler, Christian Himmighofen) zum Thema „Landwirtschaftliche Ausbildung der Zukunft – Das bieten wir und das erwarten wir!“ statt. Alicia Weyel und Flavio Traxl moderierten die Diskussionsrunde, in der deutlich wurde, welche vielfältigen Anforderungen im dualen Ausbildungssystem an die Ausbildungsbetriebe, Lehrer und Auszubildenden gestellt werden. Gute Ausbildungsbetriebe bieten neben einer intensiven Ausbildungsbetreuung, auch einen Ausgleich für besonders hohen Arbeitseinsatz und oft ebenfalls die Einbindung des Auszubildenden in die Familie des Betriebsleiters, beispielsweise durch den gemeinsamen Besuch von Abendinfoveranstaltungen für Landwirte oder auch von Dorffesten.
Fachdiskussion mit den Landwirtschaftschülern
In erster Linie sei die EigenmoÂtivation und -verantwortlichkeit der Auszubildenden ausschlaggebend, um die nötige Fach- und Personalkompetenz zu erwerben. „Hochmotiviert zeigten sich alle Schülerinnen und Schüler an diesem Tag“, resümiert die angehende Berufsschullehrerin Dr. AnÂdreÂa Hesse, welche das Projekt ins Leben gerufen und die Durchführung gestaltet hat. Wenn Lernangebote abwechslungsreich, interessant sowie handlungs- und praxisorientiert sind, ist das Engagement der Auszubildenden hoch. Dieses Projekt der „Lernortkooperation“ wollen alle Beteiligten zukünftig weiterentwickeln.
Dr. Hesse,ars-lm – LW 10/2016