LSV Winterweizen 2021/2022 Hessen
Die Ergebnisse sind überraschend positiv
„Dauersommer und Dürre“ – so bezeichnet der DWD die Zusammenfassung der vergangenen Monate in Hessen. Ganz im Gegensatz zum vergangenen nassen Jahr mussten sich die Weizensorten der anhaltenden Trockenheit, Hitze und hoher Sonneinstrahlung entgegenstellen. Nichtsdestotrotz konnte das Wintergetreide von der Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit profitieren, und die Ergebnisse überraschten positiv. Wie sich die Jahresbedingungen auf die qualitativen und quantitativen Weizenerträge im Detail der Sorten ausgewirkt haben, berichtet Cecilia Hüppe vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen bei der Ergebnisvorstellung der hessischen Landessortenversuche Winterweizen 2022.
In Hessen nimmt der Weizenanbau den größten Flächenanteil aller Getreidearten ein. Zum Stand der Erntemeldung im August 2022 des hessischen statistischen Landesamtes (HSL) beträgt die Anbaufläche vorläufig rund 145 000 ha, was mehr als die Hälfte der Gesamtgetreideanbaufläche entspricht. Die Betrachtung des Durchschnitts der letzten fünf Jahre weist eine sinkende Weizenanbaufläche in Hessen um rund 5 Prozent aus. Genau umgekehrt sieht es bei der gesamthessischen Ertragsermittlung aus. Mit knapp 78 dt/ha im hessischen Durchschnitt konnten im Vergleich zum fünfjährigen Mittel rund 5 Prozent mehr Winterweizen geerntet werden. Die Gesamterntemenge blieb somit auf gleichbleibendem Niveau. War letztjährig ein Defizit in der Gesamterntemenge von rund 140 000 t weniger Winterweizen festzustellen, lag diesjährig die Gesamterntemenge aufgrund der guten Ertragsleistung wieder mit rund 1 126 000 t auf Durchschnittsniveau der vergangenen fünf Jahre.
– LW 36/2022