Mechanische Unkrautbekämpfung mit dem Striegel
Nicht nur für Öko-Betriebe interessant
Die mechanische Unkrautbekämpfung mit dem Striegel stellt im Ökologischen Landbau häufig die einzige Möglichkeit dar, Ungräser und Unkräuter effektiv zu bekämpfen. Aber auch im konventionellen Landbau erfährt diese Form der Beikrautregulierung eine Renaissance. Gründe hierfür sind schnell gefunden: Resistenzbildung vor allem bei Gräsern, Wirkstofflücken bei Herbiziden, aber auch die rasante Weiterentwicklung von Geräten zur Unkrautbekämpfung tragen zu einer höheren Akzeptanz im konventionellen Landbau bei.

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- eine für den Standort angepasste Fruchtfolge mit Integration von Sommerungen
- standortangepasste Bodenbearbeitung (Stoppel-, Grundboden- und Saatbettbearbeitung evtl. mit falschem Saatbett)
- nicht zu frühe Saattermine höhere Aussaatstärken
- konkurrenzstarke Sorten wählen (Jugendentwicklung, Blattstellung, Bodenbedeckung)
Wenn diese vorbeugenden Maßnahmen im Vorfeld Anwendung gefunden haben, sollte der Unkrautdruck schon auf ein erträgliches Maß reduziert worden sein, so dass der abschließende Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) und/oder einer mechanischen Unkrautregulierung effektiver gestaltet werden kann.
Im konventionellen Landbau hat sich die Bekämpfung von Gräsern und hier insbesondere von Ackerfuchsschwanz (AF) als zunehmend schwierig erwiesen. Erst bei Wirkungsgraden der Pflanzenschutzmittel von rund 97 Prozent kann eine Ausbreitung dieses Ungrases erfolgreich verhindert werden. Allerdings wird ein solcher Wirkungsgrad bei zunehmender Resistenzbildung häufig nicht mehr erreicht. Da auch die Entdeckung neuer Herbizidwirkstoffe nicht absehbar ist, führt zukünftig wohl kaum mehr ein Weg an vorbeugenden und mechanischen Maßnahmen vorbei. Welche Bekämpfungserfolge bei AF erreicht werden können, ist der Tabelle zu entnehmen.
Reinhard Schmidt, Fb Ökologischer Landbau, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen – LW 15/2020