Pflanzen werden immer effektiver ernährt

Landwirte sparen beim Mineraldüngereinsatz

Der Inlandsabsatz an stickstoff- sowie phosphat- und kalihaltigen Düngemitteln verringerte sich im Wirtschaftsjahr 2015/16 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 7 Prozent. Der Verkauf von Kali nahm relativ betrachtet besonders stark ab. Der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Werner Hilse, sieht darin einen eindeutigen Beleg für die erfolgreichen Bemühungen der Landwirte um einen noch gezielteren Einsatz von Düngemitteln.

Bezogen auf den Gehalt an Reinnährstoffen wurden in der Saison 2015/16 insgesamt etwa 7,1 Prozent weniger NPK-Düngemittel abgesetzt als im Vorjahr.

Foto: landpixel

Die Landwirte in Deutschland haben den Mineraldüngereinsatz im vergangenen Wirtschaftsjahr spürbar eingeschränkt. Bezogen auf den Gehalt an Reinnährstoff wurden laut Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in der Kampagne 2015/16 insgesamt etwa 2,40 Mio t an stickstoff-, phosphat- und kalihaltigen Düngemitteln abgesetzt und damit 184 500 t oder 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Düngejahr 2014/05 war der Verkauf um 167 400 t gestiegen.

Phosphat-Dünger nur um knapp 4 Prozent gesunken

Im Einzelnen verringerte sich die Vermarktung an importierten oder im Inland hergestellten Stickstoffdüngern in der Saison 2015/16 im Bundesgebiet um 6,1 Prozent auf rund 1,71 Mio t. Relativ noch kräftiger nahm der Verkauf von Kalidüngern an die landwirtschaftlichen Absatzorganisationen beziehungsweise Endverbraucher in Deutschland ab, nämlich um 13,5 Prozent auf rund 397 700 t. Am schwächsten ging 2015/16 die Nachfrage nach phosphathaltigen Düngemitteln zurück: Im Vergleich zum Vorjahr verminderte sich die betreffende Absatzmenge um 3,9 Prozent auf knapp 289 600 t.

Weiter abgenommen hat der Inlandsverkauf von Kalkdünger, mit dem insbesondere der Säuregehalt des Bodens reguliert und höhere Nährstoffverluste verhindert werden soll. Die Vermarktung dieses Düngemittels verringerte sich den Wiesbadener Statistikern nach gegenüber 2014/15 um 10,1 Prozent auf 2,48 Mio t. Im Wirtschaftsjahr 2013/14 waren noch 2,87 Mio t an Kalkdünger abgesetzt worden. Von der heimischen Forstwirtschaft wurden davon zuletzt 67 800 t eingekauft, gegenüber 83 500 t beziehungsweise 94 400 t in den beiden Vorjahren.

Plus beim Einsatz von Wirtschaftsdüngern

Der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Werner Hilse, wertete die Zahlen insbesondere mit Bezug auf sein Bundesland als eindeutigen Beleg für die „erfolgreichen Bemühungen unserer Landwirte, Düngemittel noch wesentlich gezielter einzusetzen und insbesondere Mineraldünger einzusparen“. Hilse wies darauf hin, dass in Niedersachsen der Absatz stickstoffhaltiger Mineraldünger um mehr als 50 000 t Reinnährstoff auf 267 000 t zurückgegangen sei. Damit habe der Stickstoffverkauf für 2015/16 deutlich unter dem langjährigen Mittel von gut 300 000 t gelegen.

Niedersachsens Landwirte ersetzten offenbar immer häufiger Mineraldünger durch hofeigenen Wirtschaftsdünger, so Hilse. Wie der Landvolkverband außerdem feststellte, weist die amtliche Statistik auch für Schleswig-Holstein einen Rückgang der Vermarktung stickstoffhaltiger Mineraldünger aus, nämlich um 22 600 t auf rund 216 600 t. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg habe es dagegen jeweils ein leichtes Plus gegeben, während der Absatz in Bayern nahezu unverändert geblieben sei. Der Landesbauernverband hob hervor, dass sich der Verkauf stickstoffhaltiger Düngemittel in Niedersachsen in den vergangenen 20 Jahren von um die 350 000 t auf weniger als 270 000 t reduziert habe. Dabei seien einzelne Ausreißer nach oben und unten zu verzeichnen, die sich unter anderem mit witterungsbedingten Einflüssen erklären ließen.

age – LW 39/2016