Schweres Hagelereignis in Gommersheim
Getreide, Obst, Gemüse und Zuckerrüben betroffen
Am Freitag vergangener Woche kam es auch in der Südpfalz zwischen der A 61 und A 65 bei Gommersheim zu einem lokalen Hagelereignis, das rund 500 ha Ackerfläche heimsuchte. Die teils zwetschgengroßen Hagelkörner verursachten Schäden von bis zu 100 Prozent, vor allem in Obstanlagen und im Tabak.

Foto: Jochen Knab
Lang anhaltendes Hagelereignis
Auch Flächen der umliegenden Dörfer, die Richtung Gommersheim liegen, wie Freisbach, Böbingen oder Schwegenheim, wurden vom ungewöhnlich lang anhaltenden Hagelereignis von über einer halben Stunde geschädigt. Bei Weizen und Roggen wurden die Körner ausgeschlagen, beim Tabak die zarten Blätter zerlöchert. Dabei hatte Knab eben erst in die Bewässerung der Tabakflächen investiert und wollte Anfang der Woche mit der TabakÂernte beginnen. Am Montag dieser Woche waren erste Hagelschätzer gekommen. Sie machten deutlich, dass beim Tabak nur noch das Umbrechen bleibe, dieser sei Totalschaden.Obst nicht auf üblichem Wege zu vermarkten

Foto: Jochen Knab
Im Weizen sprachen die Hagelschätzer von 25 und im Mais von 30 Prozent Schaden. Bei den Zuckerrüben und im Mais hoffen die Gommersheimer Landwirte auf genügend Regen, damit die Pflanzen dieses Ereignis zügig überwinden. „Die Pflanzen brauchen nun viel Energie, um erneut Blattmasse zu bilden, erst dann kann die Kolben- und Wurzelbildung erfolgen“, sagt Knab. Bei den Gommersheimer Bürgern selbst wird es wohl etwas länger dauern bis sie dieses Unwetterereignis vergessen werden, denn so etwas gab es in Gommersheim noch nie.

Foto: Jochen Knab
Über 8 000 einzelne Feldstücke müssen nun in den nächsten Tagen begutachtet und zügig reguliert werden, um die Wiederaufnahme der Erntearbeiten zu gewährleisten. Die vorläufigen Schätzungen der Experten gehen von mindestens fünf bis sechs Millionen Euro Schadensumme aus.
zep/vhv – LW 29/2019