Soja gewinnt gegenüber Erbsen und Ackerbohnen

Ergebnisse der Landessortenversuche Körnerleguminosen

Die Körnerleguminose bleibt in Rheinland-Pfalz, trotz aller Bemühungen den Anbau zu fördern, ein Nischenprodukt. Die Anbaufläche ist im Vergleich zum letzten Jahr aber immerhin um knapp 1 000 auf 6 990 ha gestiegen. Wie die Sorten in den LSV abgeschnitten haben, berichten Dr. Herbert von Francken-Welz und Marko Goetz vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach.

Im Großraum Süd-West lag der Ackerbohnen-Ertrag mit 23,5 dt/ha weit unter dem Niveau der letzten Jahre.

Foto: landpixel

Den Anbau dominiert die Futtererbse mit 5 700 ha, deren Anbau um 900 ha zugenommen hat. Die Ackerbohne folgt mit 700 ha und die Sojabohne mit 590 ha (+ 90 ha). Die Erträge der Ackerbohnen und Futtererbsen fielen auf Grund der Wetterbedingungen in diesem Jahr um bis zu 40 Prozent geringer aus im Vergleich zum Vorjahr. Die Sojabohne kam besser mit den Gegebenheiten zurecht, und der Ertrag stieg landesweit um 20 Prozent.

Die nachfolgend vorgestellten Ergebnisse beruhen auf Sortenversuchen aus Rheinland-Pfalz, die durch Daten der benachbarten Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen ergänzt werden, um eine ausreichende Datengrundlage zu gewährleisten. Bei der Auswertung zählen daher vor allem die ein- und mehrjährigen Ergebnisse des Anbaugebietes Süd-West. Mehrjährige Ergebnisse sind Ausdruck von Ertragspotenzial und Ertragsstabilität und bieten die Gewähr, dass sich die Ergebnisse der Versuche auch im praktischen Alltag auf den Betrieben widerspiegeln.

Ergebnisse zu Futtererbsen

2023 wurden in Rheinland-Pfalz zwei Landesortenversuche zu Futtererbsen angelegt. Mit einem Ertragsniveau von 24,4 dt/ha im Durchschnitt über die Versuche lag das Ertragsniveau nochmal 15 Prozent unter dem schlechten Ertragsniveau vom Vorjahr. Dies ist vor allem auf die anhaltende Trockenheit am Standort Wallertheim (Rheinhessen) zurückzuführen. Dort lag der Ertrag bei nur 13,9 dt/ha. In Biedesheim (Donnersbergkreis) lag der Ertrag mit 24,4 dt/ha auf Vorjahresniveau.

Das Sortiment besteht aus acht Sorten. Die beiden neu ins Sortiment aufgenommenen Sorten Batist und Iconic konnten im ersten Jahr sofort mit überdurchschnittlichen Erträgen an beiden Standorten überzeugen. Spitzenreiter sind die Sorten Iconic und Symbios mit einem Relativertrag von 110 Prozent, gefolgt von Kameleon mit 108 Prozent sowie Astronaute und Batist mit 105 Prozent. Das Schlusslicht in diesem Jahr ist Protin.

Im Anbaugebiet Süd-West erzielen Iconic, Symbios, Astronaute, Batist und Kameleon überdurchschnittliche Erträge. Protin ist auch hier das Schlusslicht. Beim Rohproteinertrag schneiden Rheinland-Pfalz und im Anbaugebiet Süd-West in diesem Jahr Iconic, Symbios, Kameleon, Astronaute und Batist überdurchschnittlich ab.

Tabelle 3 gibt einen Überblick zu wichtigen Eigenschaften der geprüften Futtererbsensorten laut Beschreibender Sortenliste (BSL) 2023 des Bundessortenamtes (BSA), der auf bundesweiten, mehrjährigen Ergebnissen beruhen.

 – LW 7/2024