Stärkegehalte auf hohem Niveau

Landessortenversuch sehr frühe Speisekartoffeln 2023

Sonnige und trockene Perioden führten im Anbaujahr 2023 zu sehr guten Knollenqualitäten. Andererseits wurde ein sehr starkes Schädlingsaufkommen verzeichnet. Über die Ergebnisse des Landessortenversuchs (LSV) sehr frühe Speisekartoffeln berichtet Manfred Mohr vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Neustadt/Weinstraße.

Insgesamt wurden im Landessortenversuch sehr frühe Speisekartoffeln 14 Sorten in einer 1-faktoriellen Blockanlage 3-fach wiederholt unter Abdeckung (Vlies) getestet. Es wurde eine Ernte ohne und eine mit Krautregulierung durchgeführt.

Foto: Mohr

Insgesamt wurden wieder 14 Sorten in einer 1-faktoriellen Blockanlage 3-fach wiederholt unter Abdeckung (Vlies) getestet. Es wurde eine Ernte ohne und eine mit Krautregulierung durchgeführt.

Neben optimaler Bodenfeuchtigkeit und Bodenstruktur machten Bodentemperaturen von über 5 °C einen sehr frühren Pflanztermin am 21. Februar möglich. Bis zum 31. März lagen die Bodentemperaturen an 29 Tagen höher als im Jahr 2022. Insgesamt waren die Monate Februar und März mit + 2,4 °C beziehungsweise + 2,0 °C wärmer als das vieljährige Mittel.

In Bezug auf Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer lag der April im normalen Rahmen. Die notwendigen Frostschutzberegnungen am 4., 5. und 6. April führten zu einem sehr hohen Infektionsrisiko durch Phytophthora am Stängel.

Der Monat Mai teilte sich in zwei sehr unterschiedliche Hälften, wobei die Zweite deutlich wärmer, sonnenreicher und trockener war. Diese Witterung setzte sich auch im ganzen Juni fort. Die sonnenreiche und trockene Witterung führte auch 2023 zu herausragend positiven Knollenqualitäten. Auf der anderen Seite förderte diese Witterung das Schädlingsaufkommen sehr stark. Der Befall durch Blattläuse und Kartoffelkäfer erreichte in Frühkartoffeln ein zweites Mal in Folge ein sehr hohes Aufkommen.

Ergebnisse der ersten Rodung

Für die Vegetationsdauer von 100 Tagen wurde ein durchschnittlicher Ertrag von 351 dt/ha erreicht (2022: 303 dt/ha, 93 Tage; 2021: 375 dt/ha, 108 Tage). Wie im vergangenen Jahr, belegten Colomba und Mikado die vorderen Plätze, mit Abstand folgten Adorata, die neue Sorte Melissa und Solist. Auch über rel. 100 liegend, zeigten sich Natalia, die neue Sorte Filipa, Prada, Sunny und Corinna.

Mit rel. 99 lag Anuschka auf gleichem Niveau wie die fünf zu vor aufgeführten Sorten. Das gilt auch noch für Annabelle. Die beiden langovalen festkochenden Sorten Glorietta und Chataeu lagen, auch aufgrund ihres etwas späteren Dickenwachstums und ihrer Form, bei rel. 81 beziehungsweise rel. 84.

 – LW 42/2023