Süße Rüben – Ertrag durchschnittlich

Kampagne 2015 in den Werken Wabern und Warburg beendet

Am 5. Oktober startete die Kampagne in den Werken Warburg (Biorüben), Wabern und Offstein – im Vergeich zu den Vorjahren rund zwei Wochen später. In der Wetterauer Region war die Kampagne durch optimale Rodebedingungen, saubere Rüben (7,5 Prozent Abzüge inkl. Kopfanteil), gute Zuckergehalte um 18,5 Prozent bei allerdings nur durchschnittlichem Ertrag von rund 68 t/ha gekennzeichnet. Der Regen im September hat für normale Zuwächse nicht ausgereicht. Das Trockenjahr 2015 wirkte nach, denn bis Mitte November waren im Rhein-Main-Gebiet mit 340 l/m² nur 62 Prozent der langjähigen Niederschlagsmengen gefallen.

Das Südzucker-Werk Wabern in der Kampagne 2015 unter „Volldampf“.

Foto: Nagel

Die Lieferungen aus der Wetterau in das Stammwerk Wabern wurden am 10. Dezember beendet, die Anfuhr zum Werk Offstein wurde bis zum 17. Dezember abgeschlossen.

Für die Anbauer in der Region Kassel dämpfte lange Trockenphase im Juni und Juli 2015 die Erwartungen für eine gute Rübenernte. Glücklicherweise entspannte sich die Situation vor allem in Nordhessen, durch flächendeckende Niederschläge ab Mitte August, so dass schließlich eine Rübenernte mit einem Ertrag im Bereich des langjährigen Durchschnittes erwartet wurde.

Breite Streuung bei Erträgen und Qualitätsdaten

Außergewöhnlich gut waren die Witterungsbedingungen über fast den gesamten Kampagnezeitraum. So war die Rodung nur zu Beginn der Kampagne bis Mitte Oktober durch Niederschläge beeinträchtigt. Danach berichteten die Rodegruppen von guten Bedingungen, aber einer großen Streubreite in den Ernteergebnissen. Die Durchschnittswerte liegen für das Werk Wabern bei 71,5 t/ha und Warburg bei 77 t/ha. Die Bedingungen für gute Zuwächse im Oktober waren durch oftmals kalte Nächte und bedeckte Tage mit wenig Sonneneinstrahlung ungünstig. Trotzdem zeigen die Zuckergehalte Werte im Bereich von über 18 Prozent.

Verladung und Transport verliefen durch die günstigen Bedingungen weitgehend problemlos, so dass auch im Werk Warburg die Rübenübernahme am 17. Dezember auslief.

In den Werken gab es mehrfach Schwierigkeiten bei der Verarbeitung durch Lieferungen mit hohem Unkrautbesatz, insbesondere Melde, was sicherlich auf die trockenen Bedingungen im Frühjahr und nicht ausreichende Herbizidwirkungen zurückzuführen ist. Besonders betroffen waren lückige Bestände, in denen sich Unkräuter entwickeln konnten.

Auch die Biorübenkampagne in Warburg verlief reibungslos mit einer gleichmäßigen Anfuhr ohne Staus. Bei den Biorüben zeigte sich ebenfalls eine breite Streuung bei den Erträgen und den Qualitätsdaten.

Neben den niedrigeren Erträgen war die Flächeneinschränkung aufgrund der Rekordernte 2014 Hauptgrund für die relativ kurze Rübenkampagne in diesem Jahr. Für 2016 stehen den Anbauern wieder die ungekürzten Vertragsmengen und eine Industrierübenmenge von 10 Prozent bezogen auf die Kontraktmenge für die Anbauplanung zur Verfügung.

Manfred Menz, VWZ, Rüdiger Nagel, VZK – LW 51/2015