Tag der Züchterjugend 2014
Wettbewerb und Treffen der Jungzüchterclubs Hessen
Jedes Jahr am dritten Novemberwochenende ist die Hessenhalle in Alsfeld fest im Griff des Züchternachwuchses. Denn dann ist „Showtime“ für die Jungzüchter aus Hessen mit ihren verschiedenen Wettbewerben. Dieses Jahr noch einmal deutlich aufgewertet mit den naÂtionalen Wettbewerben für den Nachwuchs aus den FleischrinderÂzuchtbetrieben aus ganz Deutschland (der Bericht dazu folgt in der nächsten Ausgabe des LW Hessenbauer, 50/2014).

Foto: Jost Grünhaupt
Für die Richtentscheidungen bei den Newcomern und Holsteins zeichneten dieses Jahr Frederike Ebeling, Berlin, und Alexander Braune, Schönwalde, verantwortlich, die ihre Platzierungen mit sicherem Blick festlegten und den jungen Leuten bei der Kommentierung zusätzlich wertvolle Tipps gaben.
Dieses Jahr war die Kategorie Newcomer mit den erstmaligen Teilnehmern gut besetzt und hier konnten sich zunächst Laura Schlömer, Berndorf, Christin Frohnapfel, Hofbieber, Felix Bernges, Niederissigheim, und Morten Schwarz, Dörnholzhausen, für die Siegerauswahl platzieren, ergänzt um die 1b-Kandidaten aus den jeweiligen Klassen. Die sehr guten Vorführleistungen kamen bei der Vergabe des Siegers und Reservesiegers dann noch einmal besonders zum Ausdruck und nach ihrem souveränen Auftritt in der ersten Gruppe zeigte Laura Schlömer, Berndorf, mit der Goldday-Tochter Sangold im Besitz der ZG Wolff/Spangenberg, Korbach, auch bei der Siegerauswahl eine top Vorstellung – (jederzeit konzentriert) und bekam die Rosette für die Siegerin zugesprochen. Als Reservesiegerin wurde Sabrina Winter, Hofbieber, herausgestellt, die die Bradnick-Tochter Gema aus dem Zuchtbetrieb Jordan in Wittges bei diesem Vergleich so souverän und gekonnt präsentierte, dass sie sich gegen die weiteren, sehr starken Konkurrenten durchsetzen konnte.
In der nächsten Altersklasse (bis 15 Jahre) zeigte sich, dass hier mehrere talentierte Jungzüchter im Wettbewerb waren und die Preisrichterin das Niveau der Konkurrenz herausstellte. Bei der Siegerauswahl zeigte Marc Schlömer, Berndorf, mit der Gold-Red-Tochter T-Gold von Bruno Wolff, Korbach, eine sehr professionelle Vorstellung, so dass ihm der Siegertitel nicht zu nehmen war.
Die stärkste Konkurrentin war Sophia Jordan, Hofbieber, die mit ihrer Sanchez-Tochter Elegantes in allen Bereichen eine tadellose Vorführleistung zeigen konnte und mit dem Titel Reservesiegerin belohnt wurde. In fünf Gruppen unterteilt fand dann der Wettbewerb der älteren Vorführerinnen und Vorführer statt und entsprechend hoch waren die Anforderungen, die Alexander Braune im Wettbewerb zu setzen hatte.

Foto: Jost Grünhaupt
Konkurrenz der Fleckviehzüchter
Die Konkurrenz der FleckviehÂzüchter wurde dieses Jahr von Jana Schramm aus Fichtenberg, rangiert, die ihre eigene Erfahrung aus verschiedenen Wettbewerben in ihre Entscheidungen deutlich einfließen ließ und dies auch gut nachvollziehbar begründete. Der erste 1a-Platz ging an Leonie Uebel, Illnhausen, mit der Hutera-Tochter Bebbi aus dem Zuchtbetrieb Handke, Leisenwald. Auch die beiden nächsten 1a-Plätze gingen an die Teilnehmer mit den komplettesten Vorführleistungen, die auch bei der Aufstellung und in der Halftertechnik absolut überzeugten.

Foto: Jost Grünhaupt
Als es um die Vergabe des Siegertitels ging, nutzte Marina Lang ihre Routine aus vielen Wettbewerben und stellte das Rind noch einmal in optimaler Verfassung vor, die Sieger-Rosette war das äußere Zeichen der Anerkennung. Einen gelungenen Auftritt hatte aber auch der Reservesieger Felix Weinfurtner, Engelrod, der mit der Hutera-Tochter Stella des Betriebes Boss, Feick, Euler, Maar, beim Vorführen und Aufstellen eine sehr gelungene Vorführleistung zeigte.
Wettbewerb der Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren
Parallel zu den Vorführwettbewerben waren Kinder zwischen fünf und zehn Jahren mit sehr viel Engagement und Motivation dabei, ihre Kälber gemäß der Vorgaben des Parcours vorzuführen und sich dem Urteil der beiden Preisrichter Marie Benninghoven, Brensbach, und Martin Knaust, Gudensberg, zu stellen. Die höchste Punktzahl erreichte bei der jüngsten Altersgruppe Kerstin Hohmann, Leisenwald, mit geringem Abstand, dahinter folgten Hannah Hauptführer, Ellershausen, und Ferdinand Geisel, Niedergrenzebach.
In den zwei folgenden Altersgruppen waren Joy Sophie Emde, Berndorf, Milena Hauck, Wetterburg, und Anna Kistner, Neudorf, sowie Max Nixdorf, Oberkaufungen, Kira Wilde, Wächtersbach, und Jannis Michel, Haubern, die Teilnehmer mit den meisten Punkten und erhielten jeweils einen Pokal für ihren großen Erfolg. Die gesamte Kindergruppe wurde bei der Siegerehrung noch zusätzlich mit einem hübschen Plüsch-Rentier ausgestattet.
Vorführwettbewerb der Gruppen überzeugte
Seit Jahren gehört der Vorführwettbewerb der Gruppen zu den optischen Höhepunkten des Alsfelder Jungzüchtertages und immer wieder ist die Fantasie des Nachwuchses äußerst beachtlich. Mit Henrik Wille aus Herbergen hatte ein renommierter Preisrichter die Entscheidung bei diesem Wettbewerb übernommen und in der ersten Runde stand das Team „Mission: Impossible“ (Ann-Kathrin Wolff, Marc Schlömer, Corinna Wolff) vorn. Drei sehr gut zueinander passende Rinder und eine komplette Vorstellung beim Vorführen sorgten für den 1a-Platz. In der zweiten Runde ging der Siegerplatz an das Robin Hood-Team aus Stockhausen (Marina, Peter und Dorothee Lang), die ihre Ausgeglichenheit und die äußerst bemerkenswerte Fleckviehrindergruppe jederzeit gekonnt vorführte und aufstellte. In der Siegerrunde, ergänzt um die 1b-platzierten Teams „Bauernburschen suchen Frau mit Fleckvieh“ und „Fleckvieh ganz spontan“, musste Henrik Wille auch die oft zitierten Kleinigkeiten bei der Entscheidungsfindung heranziehen: Eine weitere starke Performance hinsichtlich Vorführen, Aufstellen und das Höchstmaß an Ausgeglichenheit sorgten dafür, dass sich das Fleckvieh-Team mit dem Robin Hood-Motto von der Familie Lang durchsetzen konnte und damit einen weiteren Siegertitel mit nach Stockhausen nehmen durfte. Ihre stärkste Konkurrenz kam vom 1a-Platz aus der ersten Runde, denn die Mission: Impossible-Gruppe machte es dem Preisrichter alles andere als leicht die Siegerentscheidung zu fällen.
Sehr schicke Typrinder gab es zu sehen
Wer dann zum Schluss eine große Anzahl sehr schicker Typrinder sehen wollte, konnte in drei Gruppen verteilt sehr schicke Holsteinjungrinder ergänzt um edle Jersey-Tiere im Wettbewerb sehen. Zunächst nominierte Henrik Wille sein Spitzentrio aus der ersten Runde und hatte dann zum Schluss neun Rinder im direkten Vergleich. Bei diesem sehr stark besetzten Finale, wo manche Zuschauer sich auf einen Favoriten festlegten, fiel das Votum zum Schluss zugunsten der Ladd P-Tochter Sala von Josef Hennecke und Karl Mütze, Geismar, aus. Diese lackschwarze, sehr seidige, edle Färse konnte sich mit ihrer enormen Ausstrahlung durchsetzen und verwies die Windbrook-Tochter Lucky Girl von der Nessetalmilch, Goldbach, auf den Reservesiegertitel. Damit wurde der Jungzüchtertag ein weiteres Mal durch einen qualitativ hochwertigen offenen Typwettbewerb abgerundet.
Landesentscheid in der Tierbeurteilung
Beim Landesentscheid in der Tierbeurteilung ging es auch dieses Jahr wieder darum, neben der Rangierung in der Kuhklasse zwei Kühe nach Holsteins und Fleckvieh linear zu beschreiben. Die besten Resultate erreichten bei den jüngeren Teilnehmern Olivia Rettig, Bruchenbrücken, Marc Pilger, Sachsenhausen, und Milena Hauck, Wetterburg.
In der Kategorie der Teilnehmer über 17 Jahre standen mit Janik Metz, Ellershausen, Björn Ochse und Morten Schwarz, Dörnholzhausen, drei junge Züchter aus dem Frankenberger Land eng beieinander an der Spitze. Eine zusätzliche Steigerung des Schwierigkeitsgrades ist der Interrassewettbewerb, bei dem nicht nur die „eigene Rasse“ zu beurteilen ist, sondern die Rangierung der andere Rasse mit in die Bewertung einfließt. Hier standen Lisa Hillebrand, Gründefeld, Morten Schwarz, Dörnholzhausen, und Melissa Germ, Hoof, bei den jüngeren Teilnehmern vorn und Alexander Mitze, Geismar, Jennifer Baron, Bad Schwalbach, und Felix Weinfurtner, Engelrod, bildeten das Spitzentrio bei den älteren Teilnehmern.
Grünhaupt, LLH Kassel – LW 49/2014