Tierschau zum Ochsenfest

Guter Auftrieb und großes Interesse in Wetzlar

Das Ochsenfest in Wetzlar, das im dreijährigen Rhythmus veranstaltet wird, gehört zu den Märkten mit der größten Ausstrahlung in der gesamten Region Oberhessens. Das war auch bei der Tierschau, welche ein fester Programmpunkt ist, dieses Jahr nicht zu übersehen.

Staatsministerin Priska Hinz gratuliert Norbert Breithecker aus Ellar zur Spitzenkuh der Schau beim traditionellen Ochsenfest in Wetzlar.

Foto: Jost Grünhaupt

Die Möglichkeit, an diesem Freitagvormittag viele Rinder, Pferde und auch Kleintiere live zu sehen, ist für eine große Anzahl an Besuchern aus dem Lahn-Dill-Kreis enorm attraktiv und das Tierschaugelände am Finsterloh eignet sich hervorragend für die Durchführung der Veranstaltung, unabhängig von der Witterung. Besonders bei heißen Temperaturen ist dort sehr viel Schatten gegeben.

Beste Holsteins im Vergleich

In mehreren Ringen hatte der Preisrichter Karl Caspar, Heimertshausen, beste Holsteins im Vergleich, so dass man Spitzentiere aus dem gesamten Bereich der hessischen Rinderzucht vorgestellt bekam. Bei den mehrkalbigen Kühen stand die Dolman-Tochter Fantastic von Norbert Breithecker aus Ellar an der Spitze, eine Kuh mit imposanter Ausstrahlung und einem in allen Bereichen erstklassigen Seitenbild. Sie erhielt auch die Schärpe für die beste Milchkuh der Schau. Die beiden besten Färsen stellte der Betrieb von Burkhard und Marco Hölz aus Weinbach vor, den Siegertitel erhielt die Jordan-Tochter Moxrose, eine typische, junge Kuh mit bestem Körperbau und hoch sitzendem Euter, während die Reservesiege­rin Ireland, eine Aftershock-Tochter aus derselben Zuchtherde, durch ihre Kapazität und das ebenfalls erstklassige Euter besonders punkten konnte. Weitere hervorragende Holstein-Kühe kamen aus den Betrieben Ulrich Kullmann aus Villmar und Reiner Müller aus Kirchgöns.

Aufgewertet wurde die Schau durch die Ausstellung von zwei hervorragenden Fleckviehkühen aus dem Betrieb von Erhard und Elfriede Handke aus Wächtersbach, eine Gruppe absolut zuchtzielgerechter Braunviehkühe, bei der die Spitzenkuh Ida von Heinz-Jörg und Ingrid Staaden aus Leun ausgestellt wurde und von einem Trio an sehr typischen leistungsbereiten Jerseys aus dem Zuchtbetrieb von Bertram Wenzel in Laufdorf.

Landesschau Rotes Höhenvieh

Auch dieses Jahr wurde das Ochsenfest für die Präsentation einer hervorragenden Kollektion der Rasse Rotes Höhenvieh genutzt und die Tiere wurden im Rahmen einer Landesschau prämiert.

Aus der Gruppe der Kühe wurde die Indigo-Tochter Henna von Adelbert Limper, Richstein, an die Spitze gestellt, eine sehr harmonische, absolut typische zwölfjährige Kuh, welche die Merkmale Robustheit und Langlebigkeit dieser Rasse besonders gut verkörperte.

Jürgen Martin aus Reuters nimmt die Glückwünsche von Staatsministerin Priska Hinz für sein Rind Fenja entgegen, welches den Siegertitel bei der Landes­schau Rotes Höhenvieh erhielt.

Foto: Jost Grünhaupt

Die in Harmonie und Ausstrahlung hervorstechende Haldor-Tochter Fenja von Jürgen Martin aus Reuters wurde als bestes Rind der älteren Gruppe herausgestellt und bei den jünge­ren Rindern war die mit sehr viel Typ und hervorragenden Rassemerkmalen ausgestattete I-jay-Tochter Freie von Mühlbach von Jörg Bürger, Arfeld, nicht von der Spitze zu verdrängen. Beim Vergleich dieser beiden Rinder ging dann der Siegertitel an Fenja, so dass sich Jürgen Martin für die Auszeichnung „Bestes Rind beim Ochsenfest 2014“ freuen konnte.

Beim Vergleich bei den Jungbullen zeigte der I-jay-Sohn Ikas von Mühlbach von Jörg Bürger, Arfeld, sehr viel von der Qualität, die sein Vater über Jahre hinweg in die Population gebracht hat.

Nicht nur die Spitzentiere der Kollektion, auch die anderen Beschicker und Karl Wilhelm Becker, Lehrbach, der im großen Ring die Anspannung von Kühen sehr gut erläutern konnte, trugen zum hervorragenden Bild des Roten Höhenviehs beim Ochsenfest 2014 in Wetzlar bei.

Fleischrinder verschiedener Rassen und Intensitätsstufen

Eine Erweiterung war die Präsentation von Fleischrindern verschiedenster Rassen und Intensitätsstufen. Die Zuchtbetriebe Reinhold Watz, Vollnkirchen, Dietmar Winter, Bad Berleburg (Limousin), Nils Schwantes, Wettenberg (Charolais), Arno Molter, Watzelhain (Galloway), Remo Stieh, Köppern (Gelbvieh), und Ursula Schäfer, Mudersbach (Hereford), zeigten beste Tiere, die das Zuchtziel der jeweiligen Rasse hervorragend ver­körperten.

Bei der Siegerehrung wurde das Engagement der Betriebe von zahlreichen Ehrengästen mit Staatsministerin Priska Hinz an der Spitze ausdrücklich gewürdigt und die Siegertiere wurden mit Auszeichnungen versehen. Zur Abrundung des Konzepts war auch das Beratungsteam vom LLH mit einem Informationsstand über die Fütterung von Milchkühen vertreten. Das Gesamtkonzept der Tierschau beim Ochsenfest ist auch dieses Jahr wichtiger Bestandteil der kompletten Veranstaltung gewesen und hat damit zu ihrem Erfolg beigetragen, wofür den Landwirten große Anerkennung gebührt.

Grünhaupt, LLH Kassel  – LW 29/2014