Über die Sicherheit bei der Arbeit mit Wald informiert
Waldsicherheitstag in Wüstensachsen in der Rhön
Bei der Waldarbeit lauern stets heimtückische Gefahren auf die dabei beschäftigten Personen. Ein Grund für die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Hessische Rhön, in Zusammenarbeit mit der Sozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), in Ehrenberg-Wüstensachsen über die Unfallprävention zu informieren. Vorsitzender Theo Bott sowie Markus Knapp freuten sich über 120 interessierte Waldbauer an dieser Infoveranstaltung.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt
Ausbildung der mobilen Waldbauernschule nutzen
Unter anderem ging es dabei um die naturnahe Waldbewirtschaftung, den Waldumbau sowie den Forstwegebau. Für den Forstwegebau gebe es eine 70-prozentige Förderung. Er empfahl diesbezüglich die Gemeinden für Maßnahmen zu motivieren. Für Teilnahmeinteressierte an der Waldbauernschule, wo es auch um die Ausbildung an der Motorsäge gehe, gebe es in 2018 noch freie Plätze. Anmeldungen nehme das Forstamt Hofbieber entgegen. „Kein Baum ist wie der andere“ erklärte Forstwirt Thomas Wickert, was die Holzfällung und -aufarbeitung so schwierig gestalte. Er erläuterte den sicheren Umgang mit der Motorsäge, ging auf Sicherheitskleidung ein, informierte über die Baumansprache vor der Fällung sowie dabei erforderliche sicherheitsrelevante Maßnahmen. Absperrmaßnahmen von Wegen bezeichnete er zum eigenen Schutz als wichtig, da sich kaum ein Jogger daran halte, gesperrte „Pfade“ zu umgehen. Er zeigte im praktischen Teil an einem Baumstamm den sogenannten „Kastenschnitt“ als die am sichersten geeignete FällÂausführung.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt
Meisten Unfälle passieren bei der Holzaufarbeitung
Diplom-Ingenieur Karlheinz Kappes (SVFLG) teilte mit, die meisten Unfälle passierten bei der Holzaufarbeitung (21,9 Prozent) und bei der Baumfällung (19,1 Prozent). 83,3 Prozent der tödlich Verunglückten kamen aber bei Fällarbeiten ums Leben. Er sowie auch Peter Zitzmann rieten dazu, wenn die Arbeit schwierig werde, sollte man Fachleute hinzuziehen bei Unsicherheit keine Experimente eingehen. Insbesondere wurde der Harvestereinsatz empfohlen. Darauf entfielen 0,2 Prozent aller Unfälle, auf den maschinellen mit der Motorsäge 99,8 Prozent. Gefahren für im Wald tätige Personen gingen jedoch auch von anderen Gefahren aus, so Markus Knapp, Leiter der Prävention der SVLFG. Er verwies auf die die Borreliose übertragenden Zecken, durch die von Nagern wie Rötelmäusen und Wanderratten übertragenen Hantaviren oder den Fuchsbandwurm. Zu den derzeit geführten Diskussionen zum Nationalpark Rhön drückte der Fuldaer Kreisvorsitzende des Hessischen Waldbesitzerverbandes, Christoph Müller, seine Hoffnung aus, dass dieser nicht zustande kommt. Man benötige auch den Wirtschaftswald in der Rhön, unterstrich er.
Ferner beschäftigte sich Müller mit Neuregelungen bei den durch Hessen-Forst erhobenen Beförsterungskosten für ab 100-ha-Betriebe. Bis Januar 2018 müssten Entscheidungen getroffen werden. Die Firma SteÂfan Gilbert aus Wüstensachsen führte vor dem Dorfgemeinschaftshaus technisches Gerät für die Holzfällung und -Aufarbeitung vor. Unter anderem ein den Vorschriften der Unfallverhütung entsprechenden transportablen Holzspalter mit aufgesatteltem Benzinmotor.