Witterung sorgte für anhaltende Mineralisierung

Nmin-Werte Rheinhessen und Düngeempfehlungen

Die Nmin-Proben wurden zwischen dem 17. und 24. Februar gezogen. In die Auswertung gingen 136 Felder ein, davon 74 Prozent aus dem offiziellen Untersuchungsprogramm und 26 Prozent steuerten Landwirte auf eigene Kosten bei. Im Winterraps werden keine Nmin-Proben mehr gezogen, da dort erfahrungsgemäß nur geringe Gehalte vorkommen.

Bodenproben Jeep mit Bohrturm.

Foto: Fischer

Der Raps nimmt den vorhandenen beziehungsweise den mineralisierten Stickstoff auf und baut ihn in seine Blatt- und Wurzelmasse ein. Daher wurde Ende November auf sieben repräsentativen Rapsfeldern der Aufwuchs gemessen und daraus die Stickstoff-Aufnahme im Herbst berechnet. Der Raps hatte sich im Herbst leicht überdurchschnittlich entwickeln können, so dass die Stickstoff-Düngung gegenüber dem ortsüblichen Niveau etwa um 10 kg N/ha verringert werden kann. Dies ist in der Tabelle berücksichtigt.

Die Wintermonate brachten relativ geringe Niederschläge

Zu Beginn des Winters waren die Böden vermutlich im durchwurzelbaren Profil bereits durchfeuchtet. Im Oktober fielen in Rheinhessen je nach Wetterstation zwischen 77 mm (Kettenheim) und 106 mm (Rommersheim) Niederschlag. Die Wintermonate November bis Februar brachten nur unterdurchschnittliche Niederschläge, die mittleren Monatstemperaturen lagen im Dezember bis Februar deutlich über dem langjährigen Mittel, so dass vermutlich kontinuierlich eine geringe Mineralisierung stattgefunden hat.

Im Vergleich zum Vorjahr sind 14,5 kg N/ha in 0 bis 60 cm mehr enthalten. In der Krume ist noch Stickstoff enthalten, außer unter Winterraps und Wintergerste. Das Zuckerrübenblatt ist bereits teilweise mineralisiert (s. Vorfrucht Z.Rü 0-30 cm). Der Weizen nach Zuckerrüben hat noch Stickstoff zur Verfügung. Nach Kartoffeln und Sonnenblumen finden sich überdurchschnittliche Werte. Nach Winterraps ist dies ebenfalls zu vermuten, allerdings liegen hier nur drei Messwerte vor, welche im Durchschnitt liegen.

Von den sechs Kartoffel-Schlägen sind drei Frühkartoffel-Felder. Da nach Kartoffeln mehr Stickstoff in der zweiten Schicht als in der Krume vorliegt, könnte bereits eine Verlagerung auch unterhalb der gemessenen 60 cm eingetreten sein. Nach Frühkartoffeln ist eine Zwischenfrucht zur Stickstoff-Konservierung sinnvoll.

Wenig Differenzierung findet man zwischen den Nmin-Werten nach Sommergerste und Winterweizen. Allgemein sind die Unterschiede zwischen den Vorfrüchten in diesem Frühjahr eher gering. Alleine unter Wintergerste sind geringere Werte zu finden. Wintergerste hat also bereits Stickstoff aufgenommen.

Die Felder nach Getreide-Vorfrucht, die mit Winterweizen bestellt sind, weisen etwas niedrigere Nmin-Werte auf als solche, auf denen noch eine Sommerung eingesät wird. Der Weizen hat bereits etwas Stickstoff aufgenommen, ohne die Krume entleert zu haben.

Unterdurchschnittliche Werte bezogen auf das Frühjahr 2014 finden sich im Raum Mainz, überdurchschnittliche im Raum Gau-Bickelheim, durchschnittliche Werte im Raum Ober-Flörsheim / kühler Grund / Nack und im Selztal um Undenheim.

Wie in jedem Jahr streuen die Werte stark. Die Unterschiede rühren vermutlich her von Unterschieden im betrieblichen Düngeniveau, der Fruchtfolge und in Intensität und Zeitpunkt der Bodenbearbeitung. Zwischen dem geringsten und dem höchsten Wert vergleichbarer Vorfrucht / Hauptfrucht-Kombinationen liegt etwa der Faktor 1 zu 2 bis 4.

Martin Nanz, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Oppenheim – LW 10/2014