Die Art der Düngung kann P festlegen oder mobilisieren
Phosphor optimal einsetzen, Teil 2
Von allen ackerbaulichen Möglichkeiten haben die Beeinflussung der Bodenchemie, die richtige Wahl des Düngers und die optimierte Ausbringung den stärksten Effekt auf eine verbesserte Nutzung von Phosphor. Nachdem Jochen Brust in der letzten Ausgabe vor allem den Einfluss der Bodenbearbeitung auf die P-Versorgung in den Mittelpunkt gestellt hatte, beleuchtet er im zweiten Teil seines Artikels die Einflüsse der Nährstoffversorgung.

Foto: Dr. Brust
Den pH-Wert durch Kalkung auf P-Verfügbarkeit einstellen
Aufgrund dieser Tatsache ist die Löslichkeit von Phosphor im neutralen beziehungsweise leicht sauren Bereich mit pH-Werten zwischen 6,5 und 7,0 am höchsten. Die Bedeutung dieser Festlegungsprozesse für die P-Verfügbarkeit ist so hoch, dass es bei einer Absenkung des pH-Wertes von 7,0 auf 6,0 zu einer Reduzierung des Ausnutzungsgrades von etwa 50 Prozent kommt.
Je nach Standort und vorhandenem pH-Wert kann mit einer gezielten Kalkung oder Ansäuerung die P-Verfügbarkeit gesteigert werden. Besitzt der Standort einen höheren Tongehalt oder muss der pH-Wert schnell gesteigert werden, so empfiehlt sich der Einsatz von Branntkalk, während auf schluffigen oder sandigen Standorten und bei langsamerer Anhebung des pH-Wertes kohlensaurer Kalk verwendet werden sollte.
Auch der Vermahlungsgrad des Kalkes spielt bei der Wirkgeschwindigkeit eine entscheidende Rolle. So sollte die Korngröße eines kohlensauren Kalkes nicht größer als etwa 0,2 mm sein, um eine zügige pH-Wert Erhöhung zu gewährleisten. Auf alkalischen Standorten (pH-Werte über 7), welche vor allem in trockeneren Regionen vorkommen, kann die gezielte Ansäuerung des Oberbodens eine Freisetzung von Phosphor bewirken. Bei hohen pH-Werten (> 8,0) kann dieser mit einer Schwefeldüngung verringert werden, während bei nur leicht erhöhten pH-Werten (7,5 bis 8,0) die Anwendung von ammonium- und harnstoffhaltigen Stickstoffdüngern oder eine organische Düngung ausreichen sollte.
– LW 49/2018