Die Frostgare blieb aus

Nmin-Werte für Rheinhessen 2020

Die Nmin-Proben wurden zwischen 19. Januar und 19. Februar gezogen. In die Auswertung gingen 194 Felder ein. Davon sind 64 Prozent aus dem offiziellen Untersuchungsprogramm und 36 Prozent steuerten Landwirte dankenswerterweise auf eigene Kosten bei. Die Proben wurden maschinell mit einem Probenahmefahrzeug gezogen. Der lange Probenahmezeitraum ergibt sich aus der nur zeitweise gegebenen Befahrbarbeit infolge fehlendem Bodenfrost. Diese Probenahmetechnik gewährleistet eine exakte Probenahme.

Wer keine eigenen Boden-Untersuchungen vornimmt, kann die hier veröffentlichten Nmin-Werte von repräsentativen Flächen zur Düngebedarfsermittlung heranziehen.

Foto: landpixel

Die Summer der Niederschläge von Anfang September bis Ende Februar entsprach etwa dem langjährigen Mittel. Nach den Trockenjahren 2018 und 2019 wären überdurchschnittliche Niederschläge zur vollständigen Auffüllung des Unterbodens notwendig gewesen. Der Boden war zu keiner Zeit tief gefroren, allenfalls oberflächlich für wenige Tage beziehungsweise Stunden. Somit gibt es keine Frostgare.

Nmin-Werte im Frühjahr 2020

Mit durchschnittlich 82 kg Nitrat-Stickstoff in 0 bis 90 cm Bodentiefe finden sich im langjährigen Vergleich durchschnittliche Werte. Die Gehalte nehmen von oben nach unten leicht zu: 25+28+29 kg Nmin/ha. Überdurchschnittliche Nmin-Werte finden sich nach Futtererbsen, Kartoffeln, Winterraps und in den wenigen (nicht dargestellten) Proben nach Zwiebeln und anderen Gemüsearten.

Unterdurchschnittliche Nmin-Werte finden sich nach Zuckerrüben, Sommer- und Wintergerste. Die Wintergerste wird in Rheinhessen zum Teil als Winterbraugerste angebaut.

Sehr geringe Nmin-Werte finden sich unter Winterraps, der den mineralisierten Stickstoff aufgenommen hat. Unter Winterroggen liegen leider nur Proben von drei Feldern vor, die allesamt hohen Nmin-Werte aufweisen. Dies entspricht nicht der Regel. Eigene Nmin-Proben zu Winterroggen können eine Ergänzung liefern. Nach den Vorfrüchten Kartoffeln und Zwiebeln liegen bisher leider wenige Werte vor.

Diese Datenbasis wird noch ergänzt werden durch Nmin-Werte aus dem Wasserschutzgebiet Altrhein. Zu den späteren Früchten Mais oder Kartoffeln empfehlen sich wahlweise eigene spätere Nmin-Untersuchungen.

Martin Nanz, DLR Rheinhessen-Nahe- Hunsrück, Oppenheim – LW 10/2020