Die Krankheitsanfälligkeit ist deutlich gestiegen

Landessortenversuche Wintertriticale 2019/2020

Wintertriticale wird in Rheinland-Pfalz hauptsächlich zu Futterzwecken oder als energiereiches Substrat für Biogasanlagen genutzt. Die höchste Anbaudichte findet man demnach in Landesteilen mit Viehhaltung und Biogasanlagen, zum Beispiel im Eifelkreis Bitburg-Prüm oder im Kreis Bernkastel-Wittlich. Wintertriticale besitzt ein mit Winterweizen vergleichbares Ertragspotenzial und kommt auf schlechteren Standorten oft besser zurecht.

In den Landessortenversuchen zeigen sich auch die optischen Unterschiede zwischen den Triticalesorten deutlich.

Foto: Käufler, LLH

Die Anbaufläche von Wintertriticale beträgt nach Angaben des Statistischen Landesamtes 2020 zirka 15 600 ha (Stand Juni 2020). Damit ist die Anbaufläche um zirka 2000 ha gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die durchschnittlichen Erträge liegen in diesem Jahr bei 60 dt/ha und somit leicht unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre.

Wintertriticale ist mittlerweile keine Gesundfrucht mehr. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Krankheitsanfälligkeit deutlich gestiegen ist. Speziell der Befall mit Gelbrost, aber auch Braunrost und Mehltau können Triticalebestände erheblich schädigen. Da Rostkrankheiten sich schnell anpassen und neue Rassen bilden können, kann die Widerstandsfähigkeit von gesunden Sorten mit der Zeit nachlassen. Eine regelmäßige Kontrolle der Bestände ist daher unbedingt notwendig. Vor dem Hintergrund des Integrierten Pflanzenbaus und des zukünftigen geringeren Angebots potenter Fungizide wird die Sortenwahl in den Vordergrund rücken. Katja Lauer und Marko Goetz stellen die Landessortenversuche vor und geben Tipps für die Sortenwahl.

Katja Lauer, DLR Rheinhessen-nahe-Hunsrück – LW 36/2020