Die Pflanzenschutzintensität in Wintertriticale steigt

Landessortenversuche zu Wintertriticale 2018/2019

2019 wurde Wintertriticale in Rheinland-Pfalz auf 17 500 ha angebaut. Damit ist die Anbaufläche um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Wintertriticale wird hauptsächlich zu Futterzwecken oder als energiereiches Substrat für Biogasanlagen genutzt. Die höchste Anbaudichte findet man demnach in Landesteilen mit Viehhaltung und Biogasanlagen. Wintertriticale besitzt ein mit Winterweizen vergleichbares Ertragspotenzial und kommt auf schlechteren Standorten besser zurecht.

Die durchschnittlichen Erträge bei Wintertriticale liegen in diesem Jahr bei 64 dt/ha. Dies sind rund 5 dt/ha weniger als letztes Jahr und zirka 2 dt/ha mehr als im Schnitt der letzten fünf Jahre.

Foto: Dr. Herrmann, LLH

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes liegen die durchschnittlichen Erträge in diesem Jahr bei 64 dt/ha. Dies sind rund 5 dt/ha weniger als letztes Jahr und zirka 2 dt/ha mehr als im Schnitt der letzten fünf Jahre. Wie die Wintergerste ist auch Wintertriticale der sich verschärfenden Trockenheit ab Juni noch durch eine relativ frühe Ernte entgangen.

13 Sorten an vier Standorten

Im Anbaujahr 2018/2019 standen im Landessortenversuch Wintertriticale 13 Sorten an vier Standorten. Das Prüfsortiment umfasst fünf Neuzulassungen, was die hohe Dynamik bei dieser Fruchtart zeigt.

Alle Prüfkandidaten wurden in zwei Intensitätsstufen angebaut, wobei in der Intensitätsstufe 1 Wachstumsregler gar nicht oder nur reduziert eingesetzt werden. Auf Fungizide wird in der Intensitätsstufe 1 vollständig verzichtet, um die Krankheitsanfälligkeit der Sorten zu prüfen. Daneben soll diese Stufe eine Einschätzung des Ertragspotenzials unter extensiven Anbaubedingungen ermöglichen.

In der Stufe 2 ist das Ziel, die Bestände möglichst gesund zu erhalten und Lager zu vermeiden. Damit soll das volle Leistungsvermögen der Sorten unter optimalen Bedingungen geprüft werden. Gerade bei Wintertriticale hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass Behandlungsmaßnahmen je nach Sorte und Witterungsverhältnissen entscheidend für einen erfolgreichen Anbau sein können. Die Düngung, der Herbizid- und Insektizideinsatz sind in beiden Intensitätsstufen einheitlich.

Rund 9 dt/ha Mehrertrag durch Behandlung

Die Kornerträge der Verrechnungssorten Lombardo, Barolo und Temuco liegen 2019 im Mittel der vier Versuchsstandorte in der extensiven Stufe 1 bei 95,2 dt/ha. In der intensiven Stufe 2 erreichen die Verrechnungssorten 104,3 dt/ha. Die Differenz von Stufe 1 zu Stufe 2 liegt somit bei zirka 9 dt/ha (Vergleich Gelbrostjahr 2016: + 22,5 dt/ha in Stufe 2).

Katja Lauer, Marko Goetz, Dr. Herbert von Francken-Welz, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück – LW 36/2019