82 Meister nahmen Meisterbriefe entgegen

Garanten für Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe

„Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ heißt es in einem weit verbreiteten Sprichwort. Auch 82 frischgebackenen Meisterinnen und Meistern in den Grünen Berufen fiel ihr neu erworbener Titel nicht so einfach in den Schoß. Die 30 Landwirte, 19 Forstwirte, neun Hauswirtschafterinnen und 24 Winzer, die Anfang September im Kurhaus in Bad Kreuznach ihre Meisterbriefe entgegennahmen, haben berufsbegleitend noch einmal die Schulbank gedrückt und sich weitergebildet.

Die neuen Winzermeister aus der Pfalz freuen sich über ihre Meisterbriefe. Kammerpräsident Ökonomierat Norbert Schindler, Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing und der Weinbaupräsident der Pfalz Reinhold Hörner gratulierten.

Foto: lwk rlp

„Als Meister sind sie vor allem Betriebsleiter, Unternehmer und Ausbilder und damit Garanten für die Zukunft der rund 17.500 landwirtschaftlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz“, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler.

In die eigene Bildung investieren

„Sie geben nicht nur ihre beruflichen Erfahrungen und fachlichen Kenntnisse, sondern auch ihre Werte an die nächste Generation weiter.“ Landwirtschaftliche Betriebe funktionierten künftig nur mit professionellem Betriebsmanagement und marktgerechter Produktion, so Schindler weiter. Dazu seien qualifizierte Mitarbeiter nötig.

Freude über die Meisterbriefe auch bei den Winzermeistern aus Rheinhessen. Es gratulierten Norbert Schindler (l.) und Dr. Volker Wissing (r.).

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Dies bekräftigte Dr. Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, in seiner Festrede. Er betonte die hohe Bedeutung der dualen Berufsausbildung für die moderne Bildungs- und Arbeitswelt: „Die duale Berufsausbildung ist eine der wichtigsten Errungenschaften unseres Bildungssystems. Sie ist kein Auslaufmodell, sondern wird seit Jahrzehnten erfolgreich in Deutschland umgesetzt.“ Wissing gratulierte allen Meisterinnen und Meistern sehr herzlich und lobte deren Mut, sich der Meisterprüfung in ihren jeweiligen Berufen zu stellen: „Sie alle haben gezeigt, dass es sich lohnt, Kraft und Engagement in die eigene Bildung zu investieren. Dabei wollen wir auch zukünftig junge Menschen unterstützen.“

Meisterbonus als weiteren Anreiz

Dass die Mühen des Lernens belohnt wurde, darüber freuen sich auch die Forstwirtschaftsmeister mit den Gratulanten Kammerpräsident Ökonomierat Norbert Schindler und Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing.

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Neben Minister Wissing unterstrichen Mitglieder des Landtags und Vertreter zahlreicher Kammern und Verbände durch ihre Teilnahme an der Verleihung die Bedeutung der Meisterfortbildung in den Grünen Berufen.

Die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen sind die ersten, die in den Genuss des Meister- oder Aufstiegsbonus kommen. Wer seine Meisterprüfung bei der Landwirtschaftskammer erfolgreich besteht und in Rheinland-Pfalz arbeitet, erhält eine Anerkennungsprämie in Höhe von 1 000 Euro. Und das ist noch nicht alles: Wer sich nach erfolgreich absolvierter Meisterprüfung innerhalb von zehn Jahren selbstständig macht oder als Teilhaber einsteigt, kann bei der Kammer den Meisterbonus II beantragen. Hier beträgt die Höhe der Förderung 2 500 Euro. „Eine praxisnahe und zukunftsorientierte Ausbildung wird immer wichtiger. Sie sind es, die junge Leute für die Landwirtschaft begeistern und sie zu Fachkräften machen können“, appellierte Kammerpräsident Schindler an die Jungmeisterinnen und Jungmeister. Er rief sie auch dazu auf, in Prüfungsausschüssen mitzuarbeiten und ihr Wissen etwa bei Projekten in Schulen weiterzugeben.

Die neuen Hauswirtschaftsmeisterinnen sind stolz auf ihre Meisterbriefe. Unter den Gratulanten waren auch die Präsidentin des Landfrauenverband Rheinland-Nassau, Rita Lanius-Heck (r.), und Silvia Enders, erste stellvertretende Vorsitzende des Landfrauenverbands Rheinhessen (l.).

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Stellvertretend für alle Jungmeister dankte Forstwirtschaftsmeister Patrick Müller allen Lehrern, Referenten und Dozenten: „Sie haben es geschafft, uns ihr eigenes Können und Wissen zu vermitteln und somit dazu beigetragen, unseren Meistertitel zu erwerben.“ Sein Dank ging auch an die Familien, Partner und Freunde, ohne deren Unterstützung vieles nicht möglich gewesen wäre. „Eine Zeit vieler Eindrücke, Emotionen und großer Herausforderungen liegt nun hinter uns. Jetzt ist jeder selbst dafür verantwortlich, wie er seine Zukunft gestaltet.“ Der Grundstein für die Selbstständigkeit, das Arbeiten als Führungskraft oder das Ausbilden junger Menschen sei gelegt.

Neben der Übergabe der Meisterbriefe wurden langjährige Prüfungsausschussmitglieder geehrt. Der Titel Ausbildungsbetrieb des Jahres ging dieses Jahr an die Gärtnerei Wilbert aus Koblenz.

lwk rlp – LW 37/2017