Abschlusszeugnis der Grünen Berufe in der Tasche

Zukunftsorientierte Tätigkeitsfelder gewählt

Sie haben es geschafft. 142 junge Menschen haben ihren Abschluss in einem Grünen Beruf in der Tasche und nahmen in der Flonheimer Adelberghalle ihre Abschlusszeugnisse entgegen. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, beglückwünschte die frischgebackenen Absolventen in den Bereichen Gartenbau, Hauswirtschaft, Landwirtschaft und Pferdewirtschaft.

Die Landwirte freuten sich über ihr Abschlusszeugnis.

Foto: lwk rlp

In ganz Rheinland-Pfalz haben in diesen Tagen 530 junge Menschen ihre Prüfungen in einem der 14 Grünen Berufe abgelegt. Davon nahmen in Flonheim 66 Gärtner, nach wie vor sind hier im LW auch die Gärtnerinnen impliziert, 19 Helfer im Gartenbau, 16 Hauswirtschafterinnen, 20 Landwirte sowie 21 Pferdewirtinnen ihre Abschlusszeugnisse entgegen. „Ich gratuliere Ihnen. Sie haben den richtigen Beruf gewählt – einen attraktiven und zukunftsorientierten Arbeitsplatz mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten“, sagte Schindler in seiner Rede. Er zitierte aus einer „Glücks-Umfrage“ einer Agrarzeitschrift. Darin wurden 3 500 Landwirte aus Deutschland nach ihrer Zufriedenheit in ihrem Arbeitsfeld befragt.

Die Gärtner, Fachrichtung Obstbau und Gemüsebau, freuten sich.

Foto: lwk rlp

Das Ergebnis: Menschen, die im Bereich der Landwirtschaft arbeiten, sind sehr zufrieden. Rund 76 Prozent der 3 500 Befragten erachten sich als glücklich und das trotz viel Arbeit, wenig Freizeit, unsicherem Einkommen und Kritik von außen. „Die wesentlichen Faktoren sind starke Familienbande, feste Werte, ein erfüllter Alltag sowie das Leben und Arbeiten mit Tieren und Natur“, bemerkte Schindler. „Für viele ist ein Grüner Beruf nicht nur ein Job, sondern eine Berufung, eine Lebenshaltung. Ich hoffe, das ist auch bei Ihnen so“, sagte der Präsident.

Qualifizierte Ausbildung als Basis

Die Hauswirtschafterinnen erhielten ihr Abschlusszeignis von Ökonomierat Norbert Schindler (l.) und Rita Lanius-Heck (r.), der Präsidentin des Landfrauenverbandes Rheinland-Nassau.

Foto: lwk rlp

Um die Ausbildungsstellen auch in den nächsten Jahren adäquat zu besetzen und dem Nachwuchs eine gute Perspektive zu bieten, ist es nötig, sich verstärkt im Bereich der Berufsbildung zu engagieren. „Der Fachkräftemangel ist in fast allen Branchen angekommen. Hier gilt es, sich aktiv einzusetzen“, betonte Schindler. Er nannte das Projekt „Passgenaue Besetzung“. Die Kammer wirke zudem am Ovalen Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung der Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit. „Für die jetzigen Betriebsleiter ist es zudem wichtig, die nächste Generation einzubinden und ihre Ideen zuzulassen. So lernt man voneinander und das bringt die Betriebe voran.“ Während der Ausbildung stehen den Azubis in der kompletten Zeit die Ausbildungsberater der Kammer mit Rat und Tat zur Seite.

Auch die Pferdewirtinnen nahmen ihr Abschlusszeugnis von Ökonomierat Norbert Schindler entgegen.

Foto: lwk rlp

Im Vergleich zu früher wählen immer mehr Frauen die Grünen Berufe, und dabei nicht nur die Bereiche Haus- und Pferdewirtschaft. „Junge Winzerinnen, Gärtnerinnen oder Landwirtinnen sind nicht mehr wegzudenken und bringen frischen Wind in die Branche. Das ist absolut zu begrüßen“, so Schindler.

Eine weitere Entwicklung ist, dass viele junge Menschen keinen elterlichen Betrieb vorfinden, in den sie einsteigen können. „Gerade für Quereinsteiger hat eine qualifizierte Ausbildung Priorität. Sie dient als Basis für das weitere Berufsleben.“

Schindler appellierte an die Absolventen, sich weiterhin fortzubilden, etwa ihren Meister zu machen. Diese Weiterbildung bietet die Kammer berufsbegleitend für zwei Jahre an. Seit vergangenem Jahr wird das Absolvieren der Meisterprüfung durch das Land Rheinland-Pfalz mit einem Aufstiegsbonus von 1 000 Euro belohnt. Weitere 2 500 Euro bekommt, wer sich nach erfolgreicher Prüfung innerhalb von zehn Jahren selbstständig macht oder als Teilhaber einsteigt.

lwk rlp – LW 31/2018