Anbauer brauchen mindestens zwei verschiedene Wirkstoffe
Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule 2014
Zügige Erwärmung ab der letzten Märzdekade wirkte förderlich auf das Kartoffelwachstum. Gewöhnlich starten die Maßnahmen zur Abwehr der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) unmittelbar nach dem Termin der Folien-/Vliesabnahme, der häufig durch Temperatur und Strahlungsintensität bestimmt wird. Werner Beck vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück informiert über Krautfäule-Maßnahmen 2014.

Foto: Beck
Bei extensiverem Anbau von Speisekartoffeln (spätere Pflanzung und Reife, weitere Fruchtfolge) hat der Anbauer mehr Zeit und kann entspannt das Ende der prognostizierten infektionsfreien Zeitspanne abwarten. Um den richtigen Spritzstarttermin (gezielte Prophylaxe) zu treffen, sind Erfahrung und Intuition des Landwirts erforderlich. Weiterhin dienen unbehandelte Kontrollfenster auf Praxisflächen der Beratung zur Befallsermittlung und fließen ebenso ein, bei der Formulierung von Anwendungsempfehlungen für den Landwirt.
Neuerungen für 2014
Es gibt aktuell nur wenige Veränderungen am Kartoffelfungizidmarkt. Die Umstellung der Kupfermittel zu Funguran Progress und Cuprozin Progress wurde von Spies Urania vollzogen. In diesem Jahr wird neben Valbon auch der Valbon-Speed-Pack (1,6 kg/ha + 0,2 l/ha) erhältlich sein. Zugesetzt wurde Adhäsit als Zusatzstoff zur Verbesserung der Oberflächenbenetzung sowie Stabilisierung der Spritzbrühe.
Eine echte Neuerung kann Carial Flex (Syngenta) werden, das die lokalsystemischen beziehungsweise translaminaren Wirkstoffe Mandipropamid (250 g/kg) und Cymoxanil (180 g/kg) enthält und zum Einsatz in der Vorblütephase, der Zeitspanne größter Grünmassezuwachsraten geeignet ist. Die Aufwandmenge wird 0,6 kg/ha betragen bei maximal sechs Anwendungen und einer erwarteten Wartezeit von sieben Tagen.
– LW 19/2014