Bekenntnis zur Winter-Braugerste nötig
Landessortenversuche 2013/2014 und Empfehlungen Herbst 2014
An drei Standorten werden in Hessen Winter-Braugersten in einem gesonderten Sortiment der Landessortenversuche (LSV) geprüft. Somit können die spezifischen Anforderungen an die Produktionstechnik berücksichtigt werden. Gabriele Käufler, Fachreferentin Marktfruchtbau, LLH, Landwirtschaftszentrum Eichhof, berichtet.

Foto: Käufler
Anbaubedeutung immer noch relativ gering
Nach wie vor ist die Anbaubedeutung der Wintergerste für Brauzwecke bundesweit und auch in Hessen relativ gering. Schätzungen gehen von einem Anteil von rund 10 Prozent Winterbraugerste am gesamten Braugerstenmarkt aus. Bisher wurde regelmäßig nur bei angespannter Versorgungslage mit qualitativ hochwertiger Sommerbraugerste verstärkt auf die Winterform zurückgegriffen. Nur wenn die Mälzereien signalisieren, dass sie an dieser Ware nachhaltig interessiert sind, werden die Bemühungen der Anbauer, die besondere Produktionstechnik dieser Kultur zu optimieren, von Dauer und damit erfolgreich sein. Hier braucht es eindeutige Bekenntnisse hinsichtlich der Verarbeiter und natürlich eine entsprechende preisliche Aussage.
Neben den bekannten Standardsorten Malwinta und Wintmalt wurden in diesem Anbaujahr zwei weitere Sorten an den drei hessischen LSV-Standorten geprüft. Für drei Sorten liegen inzwischen dreijährige Ergebnisse vor. In den einzelnen Jahren werden von den Sorten, je nach Verlauf der Witterung, unterschiedliche Anpassungsreaktionen verlangt. Im Erntejahr 2012 stand beispielsweise die Winterhärte im Vordergrund, 2014 waren als ertragssichernde Merkmale eine besondere Wurzelvitalität in dem sehr nassen Herbst und dann Trockentoleranz im Frühjahr besonders gefordert.
– LW 33/2014