Blüten statt Brachen

Anbau von Zwischenfrüchten im Rahmen des Greening

Wer Zwischenfrüchte zur Erfüllung von Greeningauflagen im Rahmen der Agrarförderung anbaut, darf nur vorgegebene Arten in bestimmten Mischungsverhältnissen einsetzen. Das Angebot an unterschiedlichen Zwischenfruchtmischungen seitens des Handels ist groß. Um der Frage nachzugehen, welche Arten sich unter agronomischen Gesichtspunkten für den Anbau von Zwischenfrüchten am besten eignen und welche positiven Effekte ihr Anbau mit sich bringt, wurde 2015 in Rheinland-Pfalz ein Versuch zu deren Etablierung angelegt. Die Ergebnisse erläutert Sebastian Thielen vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel.

Das Angebot an unterschiedlichen Zwischenfruchtmischungen seitens des Handels ist groß. Hier ein Bestand mit Phacelia in der Blüte.

Foto: Thielen

Der Zwischenfruchtanbau erfreut sich in Deutschland nicht erst seit der letzten GAP Reform und der darin enthaltenen Anrechenbarkeit auf das erforderliche Greening großer Beliebtheit. Ursprünglich diente der Anbau einer Zwischenfrucht in erster Linie der Futterversorgung von Wiederkäuern und erfolgte meist nach frühräumenden Druschfrüchten wie beispielsweise der Wintergerste. Hier kamen häufig Gräser oder deren Mischungen mit Leguminosen (z.B. Landsberger Gemenge), aber auch Futterraps und Rübsen in Frage.

Zielsetzungen haben sich gewandelt

Ãœber die Jahre etablierte sich jedoch zunehmend der Anbau von abfrierenden Winterzwischenfrüchten ohne jegliche Ernte. Häufig erfolgte der Anbau auch im Rahmen von Agrarumwelt-Programmen und wurde somit auch entsprechend gefördert. Die Ziele waren neben dem Erosionsschutz, die Vermeidung von Stickstoffverlusten über Winter und die Verbesserung der Bodenstruktur beziehungsweise des Bodenlebens. Folgekultur war in viehhaltenden Regionen meist der Silomais, in vielen Ackerbauregionen hauptsächlich Zuckerrüben, oder auch Kartoffeln. Durch eine nahezu lückenlose Begrünung der Flächen („System Immergrün“) sollte Unkraut unterdrückt und vorhandener Reststickstoff der Vorkultur für die Folgekultur gebunden werden.

Vor allem bei der Tierhaltung fielen im Herbst von je her organische Dünger an, die über Zwischenfrüchte sinnvoll verwertet werden sollten. Aufgrund ihrer pflanzenbaulichen Eigenschaften spielten hier in erster Linie Kreuzblütler, wie Senf und Ölrettich, eine zentrale Rolle. Durch ihre Spätsaatverträglichkeit und ihre schnelle Jugendentwicklung wurden diese vermehrt ausgesät. Mit zunehmendem Rapsanbau wurde aus phytosanitären Gründen auf Kreuzblütler verzichtet, wodurch vermehrt andere Zwischenfrüchte wie beispielweise Phacelia ausgesät wurden. Nach wie vor erfolgte der Zwischenfruchtanbau hauptsächlich vor Mais.

 – LW 23/2019