Borkenkäfer füllen die Auftragsbücher der Firmen

Forst live in Offenburg war gut besucht

Das überschaubare Messegelände in Offenburg, unweit der Kinzig und dem international bekannten Großunternehmen Burda, konnte am vergangenen Wochenende rund 400 zufriedene Aussteller verabschieden. Ob im Bereich Bioenergie oder in der Holzernte, die Unternehmen verzeichnen eine hohe Nachfrage und oftmals auch längere Lieferzeiten.

In Aktion konnte der Sägespalter der Firma Krpan auf dem Stand der Agrom Agrartechnik GmbH gesehen werden. Stämme von 10 bis 42 cm Durchmesser werden mit 16 t Spaltkraft geteilt und mit einem Husqvarna-Schwert gekürzt.

Foto: Setzepfand

„Es wird deutlich mehr Holz im Wald zu Hackschnitzeln verarbeitet“, sagt Andreas Wüst, Inhaber des gleichnamigen Unternehmens aus der Schweiz. Er stellte einen LKW mit Hackeraufsatz, den WPC 712 mit einem Volvo-Motor FMX 540 PS vor, der Stämme bis 70 cm Durchmesser direkt zu Hackschnitzeln verarbeitet. Für 550 000 Euro netto mit Einzugsband sei dieser zu kaufen. Bei sehr guter Auftragslage seien vor allem Exporte nach Russland, Deutschland und Frankreich zu verzeichnen, so Wüst.

Käferholz wird teils im Wald gleich gehäckselt

Ähnlich gut geht es der Firma Doppstadt aus Velbert. Marco Hillbrand vom Fachvertrieb stellt in einer Vorführung den DH 812LD ALS 3 vor, zur Ligna werde man den LKW mit Hackeraufsatz mit vier Achsen anbieten, um den Kundenwünschen nach mehr Stabilität entgegenzukommen. Auch Hillbrand spricht von sehr guter Auftragslage durch das Käferholz. Bemerkt jedoch, dass der Preis für Hackschnitzel rapide sinke, da das Angebot deutlich größer sei. „Und je höher das Angebot, desto anspruchsvoller wird der Kunde“, sagt Hillbrand. Das spiele dem Unternehmen Doppstadt in die Karten, denn sie produzieren sehr homogene Hackschnitzel von hoher Qualität. Man baue möglichst einfache, benutzerfreundliche, sehr robuste Hacker und Recyclingmaschinen, vor allem für Lohnunternehmer. Sie lieferten schon einige in den Schwarzwald und nach Tschechien.

Beim DH 812 LD hat der Fahrzeugführer beste Sicht, denn Doppstadt hat sich das Panoramafenster hinten raus ohne Pfosten patentieren lassen.

Foto: Setzepfand

Auch Hans-Jörg Damm von der Firma Pfanzelt bestätigt die gute Auftragslage, besonders im Großmaschinenbereich. Viele Forstunternehmer stocken ihren Maschinenpark auf, um die derzeit gute Auftragslage bewältigen zu können. Dabei zeige sich, dass sie sich immer breiter aufstellen, um flexibel sein zu können. Auch Pfanzelt selbst stelle sich breiter auf, wie die Fällraupe Moritz zeige. Diese sei nun so konzipiert, dass auch Mulcher oder Fräsen angebaut werden können. In der kommenden Woche habe man erstmals einen Einsatz des Moritz mit Streifenfräse und Sämaschine in einem Arbeitsgang, um Douglasien zu säen.

Eine gute Auftragslage verzeichnet auch die Firma Agrom aus Schutterzell im Bereich Forsttechnik. Sie arbeitet seit zwei Jahren mit der slowenischen Firma Krpan zusammen. Katja Anzelak aus Slowenien berichtet über die enorme Entwicklung von Krpan. Ob bei Winden oder Rückeanhängern, die Produkte laufen so gut, dass das Unternehmen in einem Jahr 50 neue Mitarbeiter anstellte und nun 260 Mitarbeiter verzeichnet. „Wir haben mehr als 5 Mio. Euro in Deutschland erwirtschaftet, auch mit anderen Händlern. Vor zwei Jahren haben sich Krpan und Agrom auf der Forst live gefunden. Die Zusammenarbeit ist optimal“, so Anzelak. Krpan brachte die neue elektrische Kreissäge E 700 nach Offenburg. Mit WEG-Gussmotor und zwei Keilriemen zur Kraftübertragung, einem 700 mm Widia-Blatt und dem 5 m-Förderband koste diese rund 5 050 Euro inklusive MwSt.

zep – LW 14/2019