Ernte 2018 um einige Wochen früher als in Vorjahren

Landessortenversuche und Sortenempfehlungen Sojabohnen

Die inländische Produktion an hochwertigen Eiweißfuttermitteln deckt nicht den hohen Bedarf, der zu einem großen Anteil über den Import von gentechnisch veränderten Sojabohnen gedeckt wird. Die steigende Nachfrage nach nicht gentechnisch veränderten Eiweißträgern hat den heimischen Körnerleguminosenanbau wieder in den Blickpunkt gerückt. Sojabohnen stellen immer noch eine Nischenkultur dar, aber trotz Greening-Auflagen ist der Anbau weiter im Aufwind.

Die Sorte Merlin wird vor allem wegen ihrer sicheren Abreife empfohlen.

Foto: Dr. Herrmann

So wurde die Anbaufläche von 2017 nach 2018 bundesweit um 5000 ha ausgedehnt, mit einem Anbauschwerpunkt in Bayern und Baden-Württemberg. Auch in Hessen wurde der Sojaanbau auf aktuell 645 ha ausgeweitet. Aufgrund der Wärmebedürftigkeit der Kultur ist der Anbau auf Gunststandorte beschränkt, in Hessen vor allem auf die südlichen Landesteile. Ertraglich können Sojabohnen meist nicht mit Körnererbsen oder Ackerbohnen konkurrieren, sie weisen jedoch einen höheren Proteingehalt und eine günstigere Proteinzusammensetzung für den Einsatz in der Schweine- und Geflügelfütterung auf. In den hessischen Landessortenversuchen (LSV) wurden im Mittel über die letzten fünf Jahre 12,2 dt/ha Protein geerntet. Der Proteinertrag liegt somit nur knapp unter dem von Ackerbohne (12,9 dt/ha).

Landessortenversuche mit umfangreichem Prüfsortiment

In Hessen wurden im Anbaujahr 2018 drei Landessortenversuche mit Soja durchgeführt. Sojabohnen wurden in Südhessen im Raum Darmstadt (Leeheim), in der mittelhessischen Ackerbauregion in Friedberg (Butzbach-Niederweisel) und am Landwirtschaftszentrum Eichhof (Bad Hersfeld) geprüft.

Dr. Antje Herrmann, LLH, Eichhof – LW 7/2019