Frost und Krautfäule haben nicht geschadet
Ergebnisse der Landessortenversuche zu Öko-Kartoffeln
Erstmalig konnten im Landessortenversuch Ökokartoffeln Rheinland-Pfalz zwei nach Reifegruppen getrennte Versuche angelegt werden: jeweils acht frühe und acht mittelfrühe Sorten. Jedes Sortiment hatte seine eigenen VerrechnungssorÂten. Versuchsacker, Auspflanzungs- und Erntetermin blieben jedoch aus organisatorischen Gründen gleich. Wie in den letzten Jahren üblich, wurde in dreifacher Wiederholung in Kleinparzellen (1,50 x 10 m) nach Vorkeimung angepflanzt. Die Sorten werden drei Jahre auf ihre regionale Eignung geprüft. Drei Sorten bleiben als Verrechnungssorten langfristig im Versuch: Ditta, Allians (mittelfrüh) und Wega (früh). Christine Zillger vom Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau (KÖL) erläutert die Ergebnisse.

Foto: Zillger
Ernteergebnisse der Sortenversuche
Folgende Öko-Sorten wurden im Versuchsjahr 2017 erstmalig angebaut: im frühen Sortiment Queen Anne, Julinka, Lisana und Ballerina. Als mittelfrühe Sorte wurde Mariola erstmals geprüft. 2017 war ein erfreuliches Kartoffeljahr in Bezug auf die nicht allzu früh gelegten Sorten mit einem Versuchsschnitt der Verrechnungssorten um die 400 dt/ha. Die frühen Sorten fielen etwas niedriger aus, die mittelfrühen hatten einen sehr respektablen Ertrag. Schaut man genauer hin, sieht man schon einige deutlichere Unterschiede: Im frühen Versuchssortiment erbrachte die Sorte Wega mit 387 dt einen überdurchschnittlichen Ertrag von relativ 104. Getoppt wurde sie von der neuen Sorte Queen Anne mit 501 dt/ha und relativ 146, aber auch Miranda und Lisana lagen mit relativ 108 über dem Durchschnitt. Die Grenzdifferenz lag in diesem Versuch bei 45 dt/ha, das heißt die Ergebnisse zwischen den Sorten schwankten beträchtlich. Am unteren Ende lag, wie nicht anderes zu erwarten, die inzwischen im dritten Jahr geprüfte Sorte Gunda (mehlig) mit 211 dt/ha, beziehungsweise nur 57 Prozent des Ertrags der Verrechnungssorte. Die Krautfäulebonituren zeigen einen niedrigen bis mittleren Befall bei allen Sorten außer Wega, die nur einen sehr niedrigen Befall aufwies. Im mittelfrühen Sortiment waren die Ertragsunterschiede zwischen den Sorten geringer. Am besten schnitt die neue Sorte Mariola mit 532 dt/ha (rel. 130) ab, am schwächsten Loreen mit 286 dt/ha (rel. 70) sowie in etwa gleichauf Regina mit relativ 71. Regina hatte wohl einen Virusbefall. Der Versuchsdurchschnitt der beiden Verrechnungssorten Ditta und Allians lag bei 410 dt/ha. Wie letztes Jahr zeigten auch die Sorten Cascada (rel. 104) und Otolia (rel. 116) überdurchschnittliche Leistungen. In diesem Sortiment gab es nur sehr niedrigen Befall mit Krautfäule.
– LW 4/2018