Frost und Krautfäule haben nicht geschadet

Ergebnisse der Landessortenversuche zu Öko-Kartoffeln

Erstmalig konnten im Landessortenversuch Ökokartoffeln Rheinland-Pfalz zwei nach Reifegruppen getrennte Versuche angelegt werden: jeweils acht frühe und acht mittelfrühe Sorten. Jedes Sortiment hatte seine eigenen Verrechnungssor­ten. Versuchsacker, Auspflanzungs- und Erntetermin blieben jedoch aus organisatorischen Gründen gleich. Wie in den letzten Jahren üblich, wurde in dreifacher Wiederholung in Kleinparzellen (1,50 x 10 m) nach Vorkeimung angepflanzt. Die Sorten werden drei Jahre auf ihre regionale Eignung geprüft. Drei Sorten bleiben als Verrechnungssorten langfristig im Versuch: Ditta, Allians (mittelfrüh) und Wega (früh). Christine Zillger vom Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau (KÖL) erläutert die Ergebnisse.

Im Rahmen der Landessortenversuche Ökokartoffeln wurden in Rheinland-Pfalz jeweils acht frühe und acht mittelfrühe Sorten untersucht.

Foto: Zillger

Nach einem relativ feuchten Herbst und einem trockenkalten Winter erwärmte sich der Boden im Frühjahr, sodass die Auspflanzung am 29. März bei gutem Bodenzustand und sonnigem Wetter in vorgezogene Dämme erfolgen konnte. Nach Ostern kamen die viel­zitierten Spätfröste am 19., 20. und 24. April; sie hatten aber keine negativen Auswirkungen auf die Versuchsschläge. Am 30. April waren ein Teil der Sorten schon komplett aufgelaufen, darunter auch die mittelfrühe Otolia, und am 6. Mai schließlich auch die letzten Sorten, darunter die frühen Sorten Allians und Regina. Nach einem kurzen Intermezzo mit einem erhöhten Krautfäuledruck Ende Mai beruhigte sich die Wetterlage für die Kartoffelbauern, während in anderen Kulturen Niederschläge herbeigesehnt wurden. Der Versuch wurde beregnet. Ein weiteres kurzes Infektionsdruckereignis gab es in der zweiten Julidekade. Erst ab August führten die dann einsetzenden wiederholten Niederschläge und die sommerlichen Temperaturen zu einem dauerhaften Krautfäuledruck. Bis dahin waren die frühen Sorten bereits abgereift, und die mittelfrühen hatten ausreichend Knollen angesetzt und entwickelt. Die Ernte erfolgte dann am 22. August 2017 mit sehr gutem Ergebnis.

Ernteergebnisse der Sortenversuche

Folgende Öko-Sorten wurden im Versuchsjahr 2017 erstmalig angebaut: im frühen Sortiment Queen Anne, Julinka, Lisana und Ballerina. Als mittelfrühe Sorte wurde Mariola erstmals geprüft. 2017 war ein erfreuliches Kartoffeljahr in Bezug auf die nicht allzu früh gelegten Sorten mit einem Versuchsschnitt der Verrechnungssorten um die 400 dt/ha. Die frühen Sorten fielen etwas niedriger aus, die mittelfrühen hatten einen sehr respektablen Ertrag. Schaut man genauer hin, sieht man schon einige deutlichere Unterschiede: Im frühen Versuchssortiment erbrachte die Sorte Wega mit 387 dt einen überdurchschnittlichen Ertrag von relativ 104. Getoppt wurde sie von der neuen Sorte Queen Anne mit 501 dt/ha und relativ 146, aber auch Miranda und Lisana lagen mit relativ 108 über dem Durchschnitt. Die Grenzdifferenz lag in diesem Versuch bei 45 dt/ha, das heißt die Ergebnisse zwischen den Sorten schwankten beträchtlich. Am unteren Ende lag, wie nicht anderes zu erwarten, die inzwischen im dritten Jahr geprüfte Sorte Gunda (mehlig) mit 211 dt/ha, beziehungsweise nur 57 Prozent des Ertrags der Verrechnungssorte. Die Krautfäulebonituren zeigen einen niedrigen bis mittleren Befall bei allen Sorten außer Wega, die nur einen sehr niedrigen Befall aufwies. Im mittelfrühen Sortiment waren die Ertragsunterschiede zwischen den Sorten geringer. Am besten schnitt die neue Sorte Mariola mit 532 dt/ha (rel. 130) ab, am schwächsten Loreen mit 286 dt/ha (rel. 70) sowie in etwa gleichauf Regina mit relativ 71. Regina hatte wohl einen Virusbefall. Der Versuchsdurchschnitt der beiden Verrechnungssorten Ditta und Allians lag bei 410 dt/ha. Wie letztes Jahr zeigten auch die Sorten Cascada (rel. 104) und Otolia (rel. 116) überdurchschnittliche Leistungen. In diesem Sortiment gab es nur sehr niedrigen Befall mit Krautfäule.

 – LW 4/2018