Gute konventionelle Sorten können mit Hybriden mithalten

Landessortenversuche Wintergerste in Rheinland-Pfalz 2018

Die Wintergerste hat in den Landessortenversuchen durchschnittlich gedroschen. Damit wurde weder ein Spitzenergebnis erzielt, aber es kam auch nicht zu den sehr starken Ertragseinbußen, die vom Norden und Nordosten Deutschlands berichtet werden. Dr. Albert Anderl und Marko Goetz vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach kommentieren die diesjährigen und mehrjährigen Ergebnisse der Landessortenversuche zu Wintergerste.

Im Gegensatz zu den Regionen im Norden und Nordosten Deutschlands, die herbe Einbußen hinnehmen mussten, ist die Wintergersten-Ernte in Hessen zufriedenstellend ausgefallen.

Foto: agrar-press

Die Anbaufläche für Wintergerste hat im Vergleich zum letzten Jahren nochmals zugelegt und wird vom Statistischen Landesamt für 2018 mit vorläufig 40 900 ha angegeben. Die Anbaufläche lag 2017 noch bei rund 38 000 ha. Hinsichtlich Ertrag geht das Statistische Landesamt vorläufig für 2018 von 67,5 dt/ha aus, was dem Niveau der beiden Vorjahre entsprechen würde.

Landessortenversuche an vier Standorten

In Rheinland-Pfalz wurden im Herbst 2017 wieder vier Landessortenversuche (LSV) zu Wintergerste angelegt, die alle 2018 beerntet und gewertet werden konnten. An allen Standorten wurden zwölf mehrzeilige und sieben zweizeilige Sorten geprüft. Das sind sechs Sorten mehr als 2017. Zusätzlich wurden nur an zwei Standorten als Orientierungssortiment drei mehrzeilige Sorten angebaut. Als Schutz vor Gelbmosaikvirus (insbesondere der Typ 1) kommen nur resistente Sorten zum Prüfungsanbau.

Die Prüfkandidaten werden wie bei allen anderen Getreidearten auch in zwei Intensitätsstufen angebaut, wobei in der Stufe 1 Wachstumsregler gar nicht oder nur reduziert eingesetzt werden. Auf Fungizide wird in Stufe 1 vollständig verzichtet, um die Krankheitsanfälligkeit der Sorten zu prüfen. Daneben soll diese Stufe eine Einschätzung des Ertragspotenzials unter extensiven Anbaubedingungen ermöglichen.

Stufe 2 zeigt das Leistungspotenzial der Sorten bei optimaler Bestandesführung. Weiterhin ist zu erwähnen, dass auf Antrag des Züchters die Saatstärke bei den Hybridsorten um 25 Prozent gegenüber der ortsüblichen Saatmenge bei den Liniensorten reduziert wurde.

 – LW 32/2018